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Rinast: «Ich hätte Riola Xhemaili definitiv mitgenommen»
Aus Sport-Clip vom 04.07.2023.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 57 Sekunden.

SRF-Expertin über WM-Aufgebot Rinast: «Inka fährt eine gerade Linie, sie musste so entscheiden»

Am Montag gab Nationaltrainerin Inka Grings das Aufgebot für die Fussball-WM in Australien und Neuseeland bekannt. SRF-Expertin Rachel Rinast ordnet ein.

23 Spielerinnen dürfen die Schweiz an der WM in Australien und Neuseeland vertreten – nachdem in der 3-wöchigen Vorbereitungsphase noch mehr Frauen mittrainierten. Deshalb war es klar, dass es im definitiven Aufgebot von Nationaltrainerin Inka Grings zu Härtefällen kommen würde. Der prominenteste Name, der im WM-Kader fehlt: Riola Xhemaili.

Für SRF-Fussballexpertin Rachel Rinast eine nachvollziehbare Entscheidung – zumindest, wenn sie die Perspektive der Nationaltrainerin einnimmt: «Jeder Trainer hat seine eigene Richtlinie und achtet auf andere Sachen. Nimmt man die letzten 3 Schweizer Nati-Trainer, legte Martina Voss-Tecklenburg Wert darauf, wo man spielt. Nils Nielsen war es wichtig, wie man spielt und wie man sich fühlt. Und für Inka Grings ist es entscheidend, wie oft und wie intensiv man spielt.»

Der Nati-Fahrplan bis zur WM

Box aufklappen Box zuklappen
  • 3. bis 5. Juli – Zusammenzug in Kloten
  • Mittwoch, 5. Juli, 19:00 Uhr – Länderspiel in Winterthur vs. Marokko (live bei SRF zu sehen)
  • 20. Juli bis 20. August – WM-Endrunde in Australien/Neuseeland
Ich hätte anders entschieden. Xhemaili kann fussballerisch den Unterschied ausmachen.

Die Deutsche habe immer kommuniziert, dass sie Läufe und Fortschritte im High-Intensity-Bereich sehen wolle, weil die Nati da zuletzt noch Luft nach oben gehabt habe. «Und dafür ist Spielzeit entscheidend. Da fährt Inka eine gerade Linie, deshalb musste sie am Ende so entscheiden», erklärt Rinast. Bei Xhemaili sei der Knackpunkt gewesen, dass sie zuletzt bei Bundesligist Freiburg zu selten auf dem Platz gestanden habe.

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«Mit diesem Kader kann man in den Achtel- oder Viertelfinal kommen»
Aus Sport-Clip vom 04.07.2023.
Bild: Keystone/MARCEL BIERI abspielen. Laufzeit 31 Sekunden.

Die ehemalige Nationalspielerin hält aber fest: «Ich hätte anders entschieden.» Schliesslich verfüge Xhemaili über Qualitäten, die andere im Team nicht hätten. «Sie kann fussballerisch den Unterschied ausmachen, übernimmt auf und neben dem Feld Verantwortung und ist spielintelligent.»

Alt und jung an der WM vereint

Konzentriert man sich auf diejenigen, die im Kader stehen, stechen Captain Lia Wälti, Youngster Iman Beney (16) und Routinière Fabienne Humm (36) – die die letzte Vorbereitungswoche berufsbedingt verpasste – heraus.

  • Die Arsenal-Legionärin laboriert weiterhin an einer Knöchelverletzung und konnte im Test gegen Sambia noch nicht mittun. «Sie ist auf dem Platz nicht wegzudenken», holt Rinast zu einer Ode auf Lia Wälti aus. «Wenn sie auf dem Platz steht, hat das Spiel eine andere Dynamik. Sie gibt den Verteidigerinnen Ruhe, spielt das Bindeglied zwischen Offensive und Defensive wie keine andere. Es ist total wichtig, dass sie spielen kann. Sollte sie ausfallen, gäbe es aber Spielerinnen, die ihre Aufgaben übernehmen könnten. Diese müsste man dann allerdings anders aufteilen.»
  • «Iman Beney hätte ich auch mitgenommen. Gegen Sambia war sie die Spielerin, die das Spiel nach ihrer Einwechslung noch einmal verändert hat. Sie ist aktuell im Flow und voll im Rhythmus. Die Schweiz braucht an der WM Spielerinnen wie sie, die dribbelstark, frech und unbeschwert sind.»
  • «Bei Fabienne Humm weiss man seit Jahren, dass ihre grosse Stärke die Torgefährlichkeit ist. Zudem verfügt sie über viel Erfahrung. Und zuletzt ist es auch kein Geheimnis, dass sie sich gut mit Grings versteht. Für eine Trainerin ist es an einem Turnier sehr wichtig, dass man Spielerinnen dabei hat, die genau wissen, was die Spielphilosophie ist, was wichtig ist. Humm könnte so auch als Bindeglied zwischen Trainerin und Team fungieren.»

Livestream auf srf.ch/sport, 03.07.23, 09:55 Uhr ; 

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