Zum Inhalt springen
Video
Theo Zwanziger über seine Zweifel an einer WM in Katar
Aus ECO vom 23.12.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 44 Sekunden.

FIFA WM 2014 Fifa-Exekutiv-Mitglied stellt Katar infrage

Gemäss Theo Zwanziger, Mitglied der Fifa-Exekutiv-Komission, ist derzeit unklar, ob die WM 2022 in Katar stattfinden wird. Zuerst müssten Korruptionsvorwürfe und die Verlegung in den Winter geklärt sein.

«Wir ziehen das durch», sagte Fifa-Präsident Sepp Blatter Anfang Dezember 2013 an einer Medienkonferenz. «Die WM findet 2022 in Katar statt.» Dieser klaren Aussage widerspricht nun Theo Zwanziger in einem Interview mit «ECO». Gemäss dem früheren Präsidenten des Deutschen Fussball-Bundes und heutigem Mitglied des Fifa-Exekutiv-Komitees müssten zuerst zwei Fragen vollständig geklärt sein.

Zum einen gehe es um Bestechungs-Vorwürfe im Zusammenhang mit der WM-Vergabe an Katar. «Wir wollen wissen: War die Entscheidung sauber?», so Zwanziger. Die Fifa-Ethik-Kommission werde hierzu im nächsten Jahr einen Bericht vorlegen. Zum anderen müssten die Fakten auf den Tisch, welche Konsequenzen eine Verschiebung der Weltmeisterschaft vom Sommer in den Winter haben würde. Klar sei, dass im Sommer nicht gespielt werden könne. «Wenn beide Punkte im Sinne von Katar geklärt werden können, findet die WM in Katar statt, ansonsten wohl nicht», so Zwanziger.

Es geht nicht nur um Stadien und Geld
Autor: Theo Zwanziger

Im Weiteren würde die Fifa «die Augen nicht verschliessen», was die Verletzungen der Menschenrechte auf den Baustellen in Katar betrifft. «Der Fifa-Präsident hat im Exekutiv-Komitee eine klare Positionierung herausgegeben», sagt Theo Zwanziger im «ECO»-Interview. «Diese lautet: Wir schliessen uns mit allen zusammen, die sich um die Menschenrechtsfrage kümmern. Dazu gehören Amnesty International, Human Rights Watch und andere.»

Im Januar werde die Fifa einen Erwartungskatalog an Katar richten. «Wir werden dann im März nochmals nachprüfen, ob man in Katar begriffen hat, dass es nicht nur um Betonbauten, Stadien und Geld geht – sondern auch um Menschen.»

Meistgelesene Artikel