- Japan bezwingt mit Spanien auch den zweiten Weltmeister in der Gruppe E und steht im Achtelfinal der WM 2022 in Katar.
- Trotz der 1:2-Niederlage, die durch ein umstrittenes Siegtor zustande kam, ist auch Spanien für die K.o.-Phase qualifiziert.
- Damit scheidet Deutschland aus, der 4:2-Sieg gegen Costa Rica im Parallelspiel nützt nichts .
- Japan trifft im Achtelfinal vom Montag auf Kroatien, Spanien spielt einen Tag später gegen Marokko.
Japan hat es schon wieder getan. Nach dem Sieg gegen Deutschland bezwangen sie am Donnerstagabend mit Spanien gleich den nächsten Weltmeister. Die Asiaten überzeugten erneut nicht über 90 Minuten, aber ein Blitzstart in die 2. Halbzeit sorgte für den Unterschied.
Der eingewechselte Ritsu Doan machte sofort Druck und zog in der 48. Minute von der Strafraumgrenze ab. Unai Simon im Tor der Spanier liess den nicht unhaltbaren Schuss vorbei und es hiess 1:1.
Nur zweieinhalb Minuten später setzte Japan noch einen drauf, als Ao Tanaka eine Hereingabe dicht vor dem Kasten über die Torlinie drückte. Hinter dem 2:1 stand allerdings ein Fragezeichen: Hatte der Ball vor der Hereingabe die Grundlinie bereits überquert oder nicht? Erst nach langer VAR-Konsultation wurde das Goal doch noch gegeben.
Die «Roja» zeigte sich vom Rückstand kurzzeitig geschockt. Doch plötzlich schien den Spaniern wieder in den Sinn zu kommen, dass sie ja auch noch ausscheiden könnten. Wenn sie nämlich verlieren würden und Costa Rica gleichzeitig gegen Deutschland gewann, hiesse es «Adios».
Während Costa Rica plötzlich 2:1 führte, versuchten die lange passiven Spieler von Luis Enrique also wieder mehr Druck zu machen. Das gelang zwar in Sachen Ballbesitz (bis zu 80 Prozent) und Passstafetten, doch für Torchancen fehlte die Kreativität im Spiel. Ausnahme war ein Abschluss von Dani Olmo in der 89. Minute, der aber in den Händen von Goalie Shuichi Gonda landete.
Morata trifft schon wieder
Noch in der ersten Halbzeit hatte für Spanien alles picobello ausgesehen. Japan fehlte jeglicher Zugriff aufs Spiel, und schon in der 11. Minute war es Alvaro Morata gewesen, der per Kopf zum 1:0 einnetzte. Im 3. Spiel in Katar erzielte der Atletico-Stürmer damit seinen 3. Treffer. Diesmal stand Morata erstmals in der Startformation, Enrique hatte im Vergleich zum Deutschland-Spiel 5 Änderungen vorgenommen.
Mit der Zeit wurden die Iberer aber immer passiver. Das sollte sich in Sachen Ergebnis rächen. Nicht aber in Sachen Achtelfinals: Spanien ist als Gruppenzweiter trotzdem weiter, an der Spitze befindet sich Japan im Freudentaumel. Weinende Dritte sind die Deutschen, die wegen diesem erneuten Exploit der Asiaten heimfliegen müssen.
So geht's weiter
Die Japaner treffen im Achtelfinal auf Kroatien, Spanien duelliert sich mit Marokko. Ob die Asiaten auch den Vize-Weltmeister von 2018 aus dem Weg räumen, erfahren Sie am 5. Dezember um 16 Uhr bei SRF, 24 Stunden später folgt Spanien – Marokko.