Entschuldigend hob Breel Embolo nach seinem Tor in der 48. Minute die Arme in die Luft. Klar: Der 25-Jährige hatte gegen das Land, in dem er seine Wurzeln hat und in dem er bis zu seinem 6. Lebensjahr lebte, getroffen. Und das an einer WM und im Spiel, das für beide Teams bereits wegweisend für den weiteren Turnierverlauf sein könnte.
Nach dem 1:0-Sieg der Schweiz über Kamerun im Al-Janoub Stadium von Al-Wakrah trat der Matchwinner als Erster vor die Mikrofone. «Das ist ein Traum. Ich bin extrem stolz, für mich und für meine Familie», sagte Embolo. Er sprach die Worte gefasst, ohne übermässige Euphorie. Der Respekt vor dem Gegner, mit dem ihn so viel verbindet, war bei Embolo auch im Interview spürbar.
Die Zeit zwischen der Auslosung und dem Spiel am Donnerstag sei lange gewesen, «viel Gerede» habe es gegeben um seine Person. Dass es emotional werden würde, hatte der Monaco-Söldner bereits vor der Partie gewusst – unabhängig vom Ausgang.
Shaqiri: «Hätte auch 2:0 oder 3:0 heissen können»
Erleichtert über die erfolgreich gelegte Basis im Auftaktspiel zeigte sich auch Xherdan Shaqiri, der den Treffer – für ihn eher ungewöhnlich – mit dem rechten Fuss vorbereitete. «Es war wichtig, dass wir das erste Spiel gewinnen. Die erste Pflicht ist erfüllt», sagte er.
Der Treffer habe Selbstvertrauen gegeben, danach sei man offensiv noch etwas mutiger aufgetreten und habe sich weitere Chancen erspielt. «Wenn wir diese besser ausspielen, hätte es am Schluss auch 2:0 oder 3:0 heissen können.»
Yakin: Fehler in der Vorwärtsbewegung abstellen
Auch Trainer Murat Yakin lobte «eine reife Leistung» seines Teams. Dennoch ist für ihn noch nicht alles Gold, was glänzt. In der Vorwärtsbewegung seien zum Teil die falschen Entscheidungen getroffen worden, monierte Yakin. Dass Kamerun besonders in der ersten Halbzeit viele Spielanteile hatte und zu einigen Möglichkeiten kam, blieb natürlich auch ihm nicht verborgen.
«Wahrscheinlich war auch der eine oder andere Spieler etwas nervös», suchte Yakin nach Erklärungen. Vor allem für das nächste Spiel gegen Mitfavorit Brasilien am Montag gelte es, einige Anpassungen zu machen. Eine spielerische Dominanz könne man gegen die Südamerikaner wohl kaum entwickeln. «Wir müssen noch präziser und konkreter werden, werden aber bereit sein», versprach der 48-Jährige.