«Fehlende Mentalität», «Enttäuschung» und «Traurigkeit» waren drei Aspekte, welche die nach Worten ringenden Nati-Spieler in der Analyse kurz nach dem Ausscheiden gegen Portugal anmerkten. Die Schweizer gingen nach dem eindeutigen Achtelfinal-Out an der WM 2022 in Katar nebst dem Lob für den Gegner auch hart mit sich selbst ins Gericht.
Yakin und Co. strichen insbesondere den «nicht aufgegangenen Plan» und die vielseits «nicht erfüllte Erwartungshaltung» heraus. Ebenfalls mehrfach vertreten: Entschuldigungen an die Fans in der Heimat.
Doppelte Bitte um Vergebung
- Xherdan Shaqiri: «Das ist nicht unser wahres Gesicht, das wir heute gezeigt haben – uns wurden stattdessen Grenzen aufgezeigt. (...) Der Trainer gibt uns immer einen Plan mit und der ist in diesem Fall nicht aufgegangen. Man muss Portugal natürlich auch ein Lob aussprechen, nichtsdestotrotz ist dieses Resultat zu hoch ausgefallen. Wir sind enttäuscht und möchten uns bei allen Schweizer Fans entschuldigen.»
- Remo Freuler: «Es war schwierig, wir kamen kaum in die Duelle. Das war nicht der Mannschaftsauftritt, den wir von uns selbst erwartet haben. Auf ein solches Spiel fiebern Millionen von Fans vier Jahre lang hin – und dann liefern wir so eine Leistung ab. Darum stehen wir jetzt hier und entschuldigen uns.»
Selbstkritische Hintermannschaft
- Yann Sommer: «Wir haben nicht die Mentalität auf den Platz gebracht, die wir uns wünschten. In dieser Partie hat viel nicht zusammengepasst. Ich habe mich fit gefühlt und enorm viel Energie in diesen Abend investiert. Dennoch war es keine gute Leistung meinerseits und ich bin selbst nicht zufrieden mit mir.»
- Manuel Akanji: «Wir sind gut gestartet, hatten anfangs alles unter Kontrolle. Dann darfst du nie ein solches Gegentor zulassen nach einem Eckball. Dasselbe beim 2:0: Wir hatten eigentlich eine klare Zuteilung. (...) Beide Tore fallen nach Standards – das Problem war in meinen Augen in der 1. Halbzeit aber nicht die Dreierkette. Nach dem Seitenwechsel merkten wir dann die Müdigkeit und liessen die Köpfe hängen.»
Yakins Spurensuche und schützende Worte
- Murat Yakin: «Mit dem System wäre einiges möglich gewesen, doch wir hatten nie Zugriff auf das Spiel – sowohl defensiv als auch offensiv. Das Team war zu ungeduldig und suchte bisweilen zu schnell den Weg nach vorne. Fabian Schär war noch nicht in alter Stärke zurück und auch Nico Elvedis und Silvan Widmers krankheitsbedingter Ausfall hat uns zu Anpassungen gezwungen. Ich will dem Team aber keinen Vorwurf machen, sie haben in der Gruppenphase eine gute Kampagne gezeigt und guten Fussball gespielt.»