Das Frauen-Nationalteam hat symbolisch den Tag des Frauenstreiks ausgewählt für ein erstes öffentliches Training auf dem langen Weg an die Fussball-WM. In Neuseeland und Australien, den Schauplätzen vom 20. Juli bis 20. August, wird die SFV-Auswahl zu ihrem erst 2. Auftritt auf der globalen Bühne kommen.
Magglingen markiert dieser Tage den Ausgangspunkt für die aufregende Reise nach «Down Under», wo man ehrgeizige Ziele verfolgen möchte. So betonte die Schweizer Cheftrainerin Inka Grings, die erst seit Anfang Jahr im Amt ist: «Unser Fokus gilt einzig und allein der Vorbereitung auf das WM-Turnier.» Jedoch stehen ihr bei der Lancierung der Kampagne etliche Stammspielerinnen noch nicht zur Verfügung.
Der Zusammenzug ist also auch als Chance für aufstrebende Kräfte zu verstehen, so etwa berief Grings zwei Nachwuchshoffnungen aus dem U17-Team ein. Die Verantwortliche lässt ihre Schützlinge wissen: «Es gilt für alle, sich zu empfehlen.» Der Staff ist darum bemüht, das Kader laufend zu verändern, «weil wir dadurch wichtige Signale setzen wollen».
Bei Wälti ist Zuversicht angezeigt
Grings orientiert sich nicht an Namen und am Alter. Stattdessen achtet sie auf die Einstellung und die Leistungen, die erbracht werden. Und sie will den jungen Talenten die wichtige Erfahrung ermöglichen, mit ihren Vorbildern zusammenzutreffen und von ihnen profitieren zu können.
Die 44-jährige Deutsche verriet aber auch Details zu ihrem arrivierten Personal:
- Bei Nati-Captain Lia Wälti schreitet die Genesung nach ihrer Mitte Mai im Klub erlittenen Knöchelblessur erfreulich voran. Sie habe die Arsenal-Söldnerin am Montag gesehen und sei überhaupt in regem Austausch mit ihr. Nächste Woche werde Wälti im Nati-Kreis begrüsst. Noch sei die Kapitänin reduziert, und ein Einsatz bei den beiden Länderspielen sei fraglich. «Aber für uns ist es wichtig, dass sie ab der Ankunft in Neuseeland hundertprozentig beim Team sein kann.»
- Die Zusammenarbeit mit den Klubs bezeichnet Grings als sehr zufriedenstellend und geschehe auf Augenhöhe. Am spätesten werden Noelle Maritz (Arsenal) und Alisha Lehmann (Aston Villa) freigegeben. «Wir konnten nun aber den 19. Juni aushandeln, entsprechend können wir ab nächster Woche alle Vollgas geben.»
Natitrainerin Grings über 2 zentrale Themen abseits des Rasens
Wolfsburg muss warten
Schon mit an Bord sind Riola Xhemaili (20) sowie Géraldine Reuteler (24), die beide aus einer starken Bundesliga-Saison kommen. Für Shootingstar Xhemaili geht nach der WM der Aufstieg ungebremst weiter vom SC Freiburg zum Champions-League-Finalisten Wolfsburg. Sie spricht von einem «aufregenden Wechsel zum besten Klub Deutschlands». Noch aber mag sie sich gar nicht gross mit dem VfL befassen, weil ein grosses Turnier bevorsteht.
Lieber setzt sich die Mittelfeldakteurin aktuell mit der Nati auseinander, «einem Team mit viel Potenzial», das an der WM den Beweis dafür liefern will, «dass wir auch grosse Spiele gewinnen können». Ohne konkretes Ziel zu nennen, gibt Reuteler folgende Devise heraus: «Einfach das Bestmögliche herausholen.» Zunächst aber will sie, die schon über 50 Länderspiele auf dem Buckel hat, den jungen Mitspielerinnen beratend mit Tipps zur Seite stehen.