Um ein Haar wäre es ein Traum-Debüt geworden: Zwei Minuten nach ihrer Einwechslung hatte Alayah Pilgrim am Freitag in der Nations League gegen Italien den Ausgleich auf dem Fuss, traf aber nur den Pfosten. Von der Torumrandung rechts prallte der Ball dann noch an den linken Pfosten – es blieb beim 0:1.
Schweizer Torflaute hält an
«Leider ging er nicht rein. Hoffentlich beim nächsten Mal», meinte die 20-Jährige nach der Partie. Die FCZ-Akteurin bekannte, dass sie vor ihrer Einwechslung «mega aufgeregt» gewesen sei, auch wenn dies von aussen nicht sichtbar gewesen sei.
Pilgrim war in ihrem 11-minütigen Teileinsatz ein Lichtblick in der Schweizer Offensive, die sich 22 Monate vor der Heim-EM weiterhin schwer tut. In den letzten 4 Spielen erzielten die Schützlinge von Nationalcoach Inka Grings kein einziges Tor selbst (der Treffer im WM-Achtelfinal war ein spanisches Eigentor).
Marokkos Lockrufen widerstanden
Durch Pilgrims Einwechslung ist gleichzeitig auch die Diskussion um einen allfälligen Nationenwechsel der 20-Jährigen definitiv erledigt. Die schweizerisch-marokkanische Doppelbürgerin hätte sich nämlich auch für die nordafrikanische Auswahl entscheiden können.
Gemäss Medienberichten bemühte sich der marokkanische Verband um die Aargauerin und stellte gar eine Teilnahme an der WM in Australien und Neuseeland in Aussicht. Pilgrim widerstand der Verlockung, obwohl sie im Schweizer WM-Kader keine Aufnahme fand.
Beim FCZ als Assistgeberin gesetzt
Mit ihrem vielversprechenden Debüt hat sie sich zwei Jahre vor der Heim-EM in eine gute Position für regelmässigere Einsätze im roten Dress mit dem weissen Kreuz gebracht. Einen hohen Rhythmus ist sich die FCZ-Spielerin aus der Meisterschaft gewöhnt. Bei den Zürcherinnen hat Pilgrim einen Stammplatz inne.
Ein Tor gelang ihr in den vier bisherigen Ernstkämpfen dieser Saison zwar noch nicht, sie liess sich aber sowohl in der Women's Super League als auch in der Champions-League-Qualifikation Assists notieren.
Meisterschaft, Cup, Europacup und Nati?
Nun warten anspruchsvolle Wochen auf Pilgrim. Mit dem FCZ stehen zwischen dem 30. September und 18. Oktober sechs Spiele an, drei in der WSL, eines im Schweizer Cup und zwei in der Champions-League-Qualifikation gegen Ajax Amsterdam.
Und am kommenden Dienstag gegen Weltmeister Spanien vielleicht der 2. Nati-Einsatz. «Es wird keine einfache Partie, aber wir sind zuversichtlich. Wir werden versuchen, das umzusetzen, was wir gegen Italien noch nicht so gut gemacht haben», sagt Pilgrim – und klingt dabei wie eine Spielerin mit grosser Nati-Routine.