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Harte Testgegner für die Nati Sundhages mutiger Plan trägt (vorerst) Früchte

Bis im nächsten Sommer will die Frauen-Nati eine Euphorie entfachen. Der Plan geht bisher vollends auf.

Jubelnde Frauenfussballmannschaft auf dem Spielfeld.
Legende: Hatten gegen Frankreich allen Grund zum Jubeln Die Schweizer Nationalspielerinnen. Keystone / JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Pia Sundhage hat einen Plan. Die Schweizer Nationaltrainerin will ihr Team gegen die besten Gegnerinnen dieser Welt auflaufen sehen, und die Spielerinnen so an ein höheres Niveau heranführen. Das soll den Schweizerinnen ermöglichen, bei der Heim-EM im nächsten Sommer am leistungsmässigen Peak anzulangen.

Und so spielt die SFV-Auswahl dieser Tage eben nicht gegen Aserbaidschan, Ungarn oder die Türkei, denen die Schweiz in Normalform deutlich überlegen ist. Sondern gegen Grössen des Fussballs, gegen Australien und Frankreich.

Debakel gegen Spanien

Sundhages Plan war mit einem gewissen Risiko verbunden. Ihre Vorgängerin Inka Grings bekam es in der Nations League nach der WM 2023 ebenfalls mit Hochkarätern zu tun. Vor allem die Duelle mit Weltmeister Spanien endeten für die Schweiz im Debakel. 0:5 und 1:7 lauteten die Ergebnisse, Ernüchterung machte sich breit.

Der Wettbewerb endete für die Nati mit dem Abstieg und für Grings mit der Entlassung. Eineinhalb Jahre vor der Heim-EM war der grosse Abstand zu den Top-Nationen deutlich vor Augen geführt worden. Ähnliche Ergebnisse in diesem Herbst hätten einer aufkommenden Euphorie im Land schon den Stecker ziehen können.

Von den Erlebnissen des heutigen Abends können wir noch lange zehren.
Autor: Pia Sundhage Nationaltrainerin

Zwei Hochkaräter warten

Das Gegenteil ist nun eingetroffen. Beim 1:1 gegen Australien fanden über 14'000 Zuschauerinnen und Zuschauer den Weg in den Letzigrund. In Genf waren es ebenfalls mehr als 10'000. Der Sieg gegen Frankreich sorgte zudem für einen Motivationsschub im Team.

Ob Sundhage sich angesichts dieses Prestigeerfolgs gegen Frankreich wünschen würde, dass die Heim-EM schon morgen und nicht erst am 2. Juli losgehen würde? «Nein, wir brauchen mehr Zeit, aber von den Erlebnissen des heutigen Abends können wir noch lange zehren.»

In einem Monat stehen für ihr Team die nächsten zwei Testspiele auf dem Programm. Im Letzigrund empfängt die Schweiz die Weltnummer 4 Deutschland, in Sheffield tritt die Nati gegen Europameister England an. Zwei Aufeinandertreffen mit zwei Gegnern also, die noch einmal besser einzuschätzen sind als Frankreich. Sundhages Plan wird dann wieder auf den Prüfstand gestellt.

Video
Am Dienstag: Die Schweiz schlägt Frankreich dank Luyets Traumtor
Aus Sport-Clip vom 29.10.2024.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 1 Sekunde.

SRF zwei, sportlive, 29.10.2024, 20:45 Uhr ; 

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