«Ich bin enttäuscht und traurig, dass wir das Spiel aus der Hand gegeben haben», sagte Pia Sundhage nach dem wilden 3:3 der Schweiz in Reykjavik gegen Island. Besonders bitter war das Schlussresultat für die Nati-Trainerin angesichts des Spielverlaufs. «Es lief in der 1. Halbzeit alles gut für uns und doch konnten wir es nicht durchziehen. Emotional ist es schwierig, hier nur einen Punkt mitzunehmen.»
Den Auftritt vor der Pause strich Sundhage als sehr positiv heraus. Man habe das Spiel kontrolliert und vor allem offensiv zu gefallen gewusst. «Wir haben Chancen kreiert und Tore erzielt.» In der 2. Halbzeit habe man dann den Faden verloren.
Wir hätten auch in Unterzahl besser sein müssen. Wir müssen unsere Lektion lernen.
Nach dem Ausgleich der Isländerinnen wurde die Situation der Schweizerinnen zudem durch den Platzverweis von Géraldine Reuteler erschwert. «Nach der gelb-roten Karte haben wir das Momentum endgültig verloren. In so einer Situation wäre es wichtig, mehr Biss zu haben. Wir hätten auch in Unterzahl besser sein müssen. Wir müssen unsere Lektion lernen», so Sundhage.
Für die Schweizerinnen geht es auch an der Heim-EM gegen die Isländerinnen. «Dann werden wir sicher noch einmal über dieses Spiel sprechen.» Und wie sieht Sundhages Gefühl knapp 3 Monate vor der Endrunde aus? «Es fehlen noch ein paar Teile. Ich habe die Startaufstellung im Kopf. Aber wir haben noch ein paar Spiele.»
Uns fehlt in gewissen Situationen einfach der Charakter und wir spielen zu naiv.
Bei Captain Lia Wälti war der Frust riesig: «Ich bin wütend und ratlos, wie man so ein Spiel aus der Hand geben kann. Es war völlig unnötig, dass wir Island zurück ins Spiel haben kommen lassen. Es ist unglaublich frustrierend.» Die Arsenal-Spielerin nannte auch Gründe für das enttäuschende Ergebnis. «Uns fehlt in gewissen Situationen einfach der Charakter und wir spielen zu naiv. Wir machen zu leichte Fehler, das müssen wir verbessern. Zudem müssen wir lernen, nicht bei jeder Gelegenheit ein Tor zu kassieren.»
Mit Blick auf die Heim-EM bleibt Wälti trotz der Enttäuschung über das Resultat in Reykjavik zuversichtlich. Das Team verfüge über viel Talent. «Wir müssen jetzt einfach Konstanz auf den Platz bringen. Und wir müssen lernen, intelligent zu spielen und einen Vorsprung zu verwalten.»