Hatte der FC Basel zum fussballerischen Auftakt ins Kalenderjahr 2023 gegen St. Gallen eine Niederlage noch knapp abwenden können (weil Goalie Marwin Hitz bei einem späten Penalty einfach mal stehen geblieben war), folgte eine Woche später die 2:3-Heimpleite gegen Luzern.
Doch nicht nur während der 90 Minuten Spieldauer zeigte «Rotblau» kein unwiderstehliches Gesicht. Nach der Partie gerieten Fabian Frei und Taulant Xhaka aneinander. Dass sich ein beachtlicher Teil der Basler Equipe ohne Dank an die Fans in die Garderobe verabschiedete, erregte Frei.
Des Ärgers nicht genug, meldete sich unmittelbar nach Schlusspfiff auch noch Granit Xhaka zu Wort. Einen Instagram-Post des FC Basel kommentierte der Nati-Captain, der seine ersten Schritte als Profi ebenfalls am Rheinknie absolviert hatte, mit harschen Worten: «Schämen müsst ihr euch, für das, was mit dem Verein passiert ist! Unglaublich!»
Gleich mehrfach hatte Xhaka in der Vergangenheit erzählt, seine Karriere gerne in Basel an der Seite von Bruder Taulant ausklingen lassen zu wollen. Das gestrige, in unverkennbarem Baseldeutsch verfasste Statement klingt indes wenig danach, dass der Arsenal-Star aktuell grosse Freude an «seinem» FCB verspürt. Ironisch schrieb er: «Weiter so. Super wie ihr das macht.» Und fügte an: «Da kann die Mannschaft aber nichts dafür. Die einzigen, die mir leid tun, sind die Fans.»
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Xhaka kritisch über die Führung um David Degen äussert. Schon bei Basels 2:4-Niederlage gegen den FC Zürich Ende Februar 2022 schrieb der 30-Jährige mit deutlichen Spitzen gegen Degen und Co. auf Instagram:
So ist das liebe Fans, wenn man seine Spieler reintut und das Gefühl hat, man kann so gewinnen. Spieler spielen lassen, die wissen, worum es geht. Und dann wollt ihr, dass wir Ex-Spieler zurückkommen? Mit dieser Politik? Niemals! Die einzigen, die mir leid tun, sind die Fans.
Der damalige Trainer Guillermo Abascal hatte unter anderen Xhakas Bruder Taulant während 90 Minuten auf der Bank schmoren lassen.
Granit Xhaka stösst mit seiner Kritik jedenfalls ins selbe Horn wie Nati-Teamkollege Frei – damals wie heute: Diejenigen Fans, die sich bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in den St. Jakob-Park in die Kurve stellen, haben mehr verdient.
Doch statt der erhofften Aufholjagd müssen die «Bebbi» YB an der Tabellenspitze enteilen sehen. Stand jetzt wäre Basel ausserhalb der europäischen Ränge. Der Druck, der von innen und aussen auf die Mannschaft wirkt, ist dabei kaum förderlich.