2. Dezember 2010: Die FIFA vergibt die nächsten Weltmeisterschaften nach Russland (2018) und Katar (2022). Beide Länder sind erstmals Veranstalter einer Endrunde.
6. Dezember 2010: Die Wahl Katars gerät immer mehr ins Zwielicht. Bereits in den Vormonaten sind sechs Funktionäre von der FIFA wegen Korruptionsverdachts mit Strafen belegt worden. Nun tauchen wiederum Bestechungsvorwürfe auf.
2. März 2013: Die FIFA zieht wegen der hohen Temperaturen im Sommer von über 40 Grad erstmals eine Verlegung der WM in den Winter in Betracht.
27. März 2013: Der Internationale Gewerkschaftsbund ITUC spricht wegen der Arbeitsbedingungen im Wüstenstaat von einem «Sklavenhändler-Staat».
18. September 2013: FIFA-Präsident Joseph Blatter räumt in der Wochenzeitung «Die Zeit» politische Einflüsse bei der WM-Vergabe ein. Europäische Regierungschefs hätten ihren stimmberechtigten Mitgliedern aus wirtschaftlichen Interessen empfohlen, für Katar zu stimmen.
4. Oktober 2013: Blatter stellt klar, dass die WM 2022 in Katar stattfindet. Zugleich setzt das FIFA-Exekutivkomitee eine Task Force ein, die ein Konsultierungsverfahren durchführen soll.
25. Januar 2014: Die FIFA fordert von Katar bessere und sicherere Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen.
11. März 2014: Blatter kündigt an, künftig auch die politische Lage und die Menschenrechtssituation in den Kandidatenländern bei der Wahl von WM-Gastgebern zu berücksichtigen.
14. Mai 2014: Katar kündigt nach Tod von Gastarbeitern eine Arbeitsrechtreform an.
16. Mai 2014: Blatter bezeichnet die WM-Vergabe 2022 an Katar in einem Interview mit dem Schweizer Sender «RTS» als «Fehler».
13. November 2014: Der vom Weltverband beauftragte Sonderermittler Michael Garcia kündigt an, gegen den Abschlussbericht der FIFA-Ethikhüter zur Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 vorzugehen. In dem zuvor veröffentlichten Bericht stellt die rechtsprechende Kammer der FIFA-Ethikkommission unter dem Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert keine gravierenden Verstösse bei der WM-Vergabe an Russland und Katar fest.
17. Dezember 2014: Garcia erklärt seinen Rücktritt als Chefermittler, nachdem die FIFA seinen Einspruch gegen den Bericht der FIFA-Ethikkommission zurückweist. Der Schweizer Rechtsanwalt Cornel Borbély wird Garcias Nachfolger.
19. Dezember 2014: Erst auf grossen Druck fasst die FIFA-Exekutive den Entschluss, den viel diskutierten Report über mögliche Korruptionsfälle bei der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 (Russland) und 2022 (Katar) «in angemessener Form» zu veröffentlichen.
24. Februar 2015: Die Task Force des Weltverbandes spricht sich auf ihrer Sitzung in Doha für den November und Dezember 2022 als Termin für die WM in Katar aus. Die FIFA-Exekutive muss den Termin am 19./20. März noch fixieren.
19. März 2015: Die FIFA hält am Termin Ende Jahr fest und gibt bekannt, dass der WM-Final 2022 am 18. Dezember ausgetragen werden wird.
Sendebezug: Radio SRF 4, 19.03.2015, 18:45 Uhr