«Diese Reaktion war ein Riesenknaller und hat auch die FIFA auf dem linken Fuss erwischt», so Guido Tognoni, der seit seinem unvermittelten Abschied von der FIFA vor 11 Jahren den Weltverband von aussen beobachtet.
Chefermittler Michael Garcia hatte die Schlussfolgerungen, welche die FIFA-Ethikkommission aus seinen Recherchen gezogen hat, als «unvollständig und fehlerhaft» kritisiert und Rekurs angekündigt.
Monatelange Diskussionen
Garcia werde diese Ankündigung nun wohl in die Tat umsetzen, worauf die FIFA-Disziplinarkommission am Zug sei, sagte Tognoni. Letzte Instanz sei der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne.
Das Thema werde deshalb noch monatelang auf der Agenda bleiben, glaubt Tognoni. «Katar schafft auch so schon genügend Probleme. Die FIFA hat nun einen Klotz am Bein, an dem sie schwer tragen wird.»
«Weltmeisterschaften finden in Russland und Katar statt»
Dass Russland oder Katar die WM doch noch entzogen werden könnte, glaubt Tognoni hingegen nicht. «Selbst wenn Michael Garcia noch unglaubliche Tatsachen ans Licht zerren würde, wäre es nach vier, fast fünf Jahren schwierig, Katar die WM wieder wegzunehmen, von den Russen ganz zu schweigen.»
Sendebezug: Radio SRF 4, Nachrichten, 13.11.2014, 10:30 Uhr