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Lohn wandert weiter aufs Konto Rahmen, Zeidler und Co. landen nach dem Rausschmiss sanft

Eine Entlassung ist für einen Trainer nie lustig. Immerhin ist der finanzielle Schaden klein.

Trainerentlassungen gehören zum Profisport wie Fangesänge, Eigentore oder Lattenschüsse. Beispiel Fussball: Die neue Saison ist in den europäischen Ligen zwar noch jung, dennoch mussten schon diverse Coaches ihren Posten räumen. In der Schweiz traf es Patrick Rahmen bei den Young Boys, in der Bundesliga den langjährigen FCSG-Trainer Peter Zeidler in Bochum.

So etwas wie einen Gesamtarbeitsvertrag gibt es bei Trainern nicht. Auch eine Kündigungsfrist, wie sie in der Berufswelt sonst gang und gäbe ist, existiert nicht. Wenn eine Entlassung beschlossen ist, räumt der geschasste Coach in der Regel noch am selben Tag sein Büro. Im besten Fall kann er sich noch von der Mannschaft verabschieden.

Rahmen und Zeidler noch bis 2026 auf Lohnliste

Das sind raue Sitten im Trainerbusiness. Doch finanziell betrachtet muss man mit den Coaches in den obersten Ligen nicht allzu viel Mitleid haben. Denn normalerweise fallen sie sanft.

Ein wegen Misserfolg entlassener Trainer bezieht sein Gehalt bis zum Vertragsende weiter – wenn er nicht vorher bei einem neuen Klub unterschreibt. Im Falle von Rahmen und Zeidler wäre dies bis Sommer 2026 der Fall. Je nach Verhandlungsgeschick bei Vertragsabschluss können gar Zusatzbeträge wie Punkte- oder Nichtabstiegsprämien hinzukommen.

Nach der Entlassung wird es ruhig

Ein Trainer, der vom Arbeitgeber vorzeitig entlassen worden ist, verschwindet nicht selten etwas von der Bildfläche. Keine Interviews, keine Talk-Auftritte. Urs Fischer etwa, der vor 11 Monaten als Coach bei Union Berlin freigestellt worden ist, meidet seither die Öffentlichkeit konsequent.

Mann mit Brille in einem Stadion, trägt eine schwarze Jacke.
Legende: Es ist ruhig um ihn geworden Das letzte Foto von Urs Fischer bei den gängigen Agenturen datiert vom November 2023. Imago/Uwe Kraft

Das hat seinen Grund. Schliesslich ist ein Trainer auch nach seiner Entlassung an gewisse Pflichten gebunden, will er seinen Lohn weiterhin Monat für Monat auf seinem Konto haben. Wenn sich etwa ein im Ego gekränkter Übungsleiter negativ über seinen früheren Arbeitgeber äussert, kann ihm dies im Einzelfall als Vertragsbruch ausgelegt werden. Tritt dies ein, erlischt die Lohnfortzahlung.

Wie und wann eine Abfindung für einen entlassenen Trainer Sinn ergibt, erfahren Sie im Audio-Beitrag oben.

Radio SRF 1, Morgengespräch, 29.10.24, 06:10 Uhr ; 

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