Wenn es in der Stadt Mostar zum Derby kommt, herrscht selbst in der idyllischen Altstadt Ausnahmezustand. Schon Tage vor dem Duell zwischen Velez und Zrinjski gehen hier im Fanshop die Tickets wie warme Brötchen über den Tresen – mit gutem Grund.
Nebst dem sportlichen Prestige ist das Aufeinandertreffen für die Bewohner Mostars nämlich auch von kultureller und religiöser Bedeutung. Denn seit dem Bosnienkrieg in den 90er-Jahren ist die Stadt, und damit auch ihre zwei Klubs, de facto geteilt – in einen kroatischen und in einen bosniakischen Teil. Gekämpft wird heutzutage aber zum Glück nur noch auf dem Platz.
Im Beitrag oben erfahren Sie zudem, ...
- ... warum Zrinjski Mostar für viele Jahrzehnte verboten wurde.
- ... welche besondere Geschichte das städtische Stadion erzählt.
- ... wie die beiden Fanszenen trotz vielerlei Differenzen Solidarität ausleben.
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Bild 1 von 6. Gästekäfig. Eher an einen Zoobesuch erinnert im Stadion von Velez Mostar der «Hochsicherheitstrakt» für die Gäste – am Schluss soll er beim Stadtderby trotzdem verwaist bleiben. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 2 von 6. Empor steigen die Tribüne und die Berge. Das Rodjeni-Stadion von Velez in Mostars Vorort Vrapcici. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 3 von 6. Eine Stadt, zwei Herzen. Mostar hat eine bewegte Geschichte hinter sich – den Überblick bewahrt, wer den Hausberg «Fortica» besteigt. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 4 von 6. Städtischer Streitpunkt. Einst Heimat von Velez Mostar, dient das Stadion «Bijelim Brijegom» (weisser Hügel) seit der Stadtaufteilung nach dem Bosnienkrieg dem Rivalen Zrinjski Mostar als Zuhause. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 5 von 6. Geschütztes Wahrzeichen. Die «Stari Most» (alte Brücke) figuriert nicht nur als Namensgeber der Stadt Mostar, sondern ist auch Touristenmagnet und UNESCO-Weltkulturerbe. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 6 von 6. Historisch. Das mittelalterliche Zentrum von Mostar beherbergt unter anderem zahlreiche Gebäude aus der osmanischen Zeit und gilt als kultureller und religiöser Schmelztiegel der Stadt. Bildquelle: Andrin Brändle.