Ballbesitz, gelaufene Kilometer einer Mannschaft oder eines einzelnen Spielers, Top-Speed oder die Passquote: Im modernen Fussball fliesst praktisch jede Bewegung auf dem Platz in eine Statistik ein. So entsteht auch der sogenannte «Expected-Goals-Wert», also die erwarteten Tore eines Teams. Doch was sagt dieser Wert überhaupt aus, wie lässt sich dieser berechnen und welchen Nutzen hat er?
Simpel formuliert sagt der «Expected-Goals-Wert» (abgekürzt «xG»), wie viele Tore ein Team in einem Spiel hätte erzielen können. Es ist also ein Wert, welcher im Nachhinein aufgestellt wird. Vor etwa zehn Jahren wurde damit angefangen, die Fussballplätze in einzelne, kleine Quadrate einzuteilen. Für jedes dieser Quadrate wird dann anhand der Torchancen berechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, von dieser Position aus ein Tor zu erzielen. Am Schluss werden alle Werte der einzelnen Quadrate zusammengerechnet, das ergibt dann den effektiven Wert der erwarteten Tore.
Entscheidend ist auf dem Platz
So wie bei jeder Statistik gilt jedoch auch hier: Nur was auf dem Platz geschieht, zählt. Dies wird am Beispiel vom Champions-League-Spiel zwischen Bayern München und Inter Mailand deutlich. Den Bayern gelang entgegen einem «xG-Wert» von 2,3 lediglich ein Treffer, während Yann Sommers Inter den Daten zum Trotz (xG von 0,78) zwei Tore gelangen. Bei Arsenals 3:0-Sieg passte der Wert hingegen. Die «Gunners» kamen auf 1,64 erwartete Tore, Real Madrid nur auf 0,48.
Wie hoch die Torwahrscheinlichkeit bei einem Elfmeter ist und auf welche Daten FCZ-Sportchef Milos Malenovic bei seinen Spielern schaut, erfahren Sie im Audio-Beitrag oben.