Es war die spannendste Meisterentscheidung aller Topligen. 2 Punkte trennten Leader Manchester City und Arsenal vor dem letzten Spieltag in der Premier League. Sowohl in Manchester wie auch im Emirates Stadium in London wurden daher identische Medaillensätze und eine Trophäe deponiert. In die Höhe stemmen durfte diese aber nur eine Mannschaft. Und es war schliesslich jenes Team, das schon in den 3 Jahren zuvor triumphiert hatte: Manchester City.
Mit 3:1 schlug die Mannschaft von Pep Guardiola im letzten Spiel West Ham – und erstickte damit jegliche Hoffnungen des Arsenal-Anhangs auf den ersten Liga-Titel seit 2004. Der Erfolg war sinnbildlich für die Saison Manchester Citys. Unter höchstmöglichem Druck vermochten Manuel Akanji und Co. stets zu Bestform aufzulaufen. Der 6. Titel in den vergangenen 7 Jahren war schlussendlich der verdiente Lohn für eine weitere Saison, in der man durch die Opponenten zwar ins Wanken, aber nicht zum Umfallen gebracht wurde.
Geballte Offensivpower
Sucht man nach den Verantwortlichen für den Titel, stösst man auf eine lange Liste von Namen. Natürlich sticht Stürmerstar Erling Haaland hervor. Der Norweger erzielte in seiner 2. Premier-League-Saison 27 Tore und wurde wie im Vorjahr Torschützenkönig.
Der herausragende Angriff der «Citizens» besteht aber nicht nur aus Haaland, sondern auch aus anderen eminent wichtigen Akteuren: So etwa Phil Foden, der mit 19 Treffern und 8 Vorlagen glänzte und als «Spieler der Saison» ausgezeichnet wurde. Oder Julian Alvarez, der mit 11 Torerfolgen aus Haalands Schatten trat und seine Rolle im Team fand.
Guardiolas Truppe war in dieser Saison aber nicht nur im Angriff hervorragend besetzt, sondern überall mit Stars bestückt. Speziell zu erwähnen gilt es den Schweizer Verteidiger Manuel Akanji. Der 28-Jährige hatte auch in seiner 2. Spielzeit in Manchester eine wichtige Rolle inne und stand in den meisten Spielen in der Startelf. Durch seine Qualitäten im Spielaufbau und dem Offensivspiel wurde der Wiesendanger vom Trainer nicht nur als Innenverteidiger, sondern auch auf der Seite oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt.
Bemerkenswerte Rückrunde
Dass am Ende der Saison wieder die «Skyblues» und nicht etwa Arsenal oder Liverpool zuoberst standen, hat Manchester City besonders seiner praktisch makellosen Rückrunde zu verdanken. In der Hinrunde hatte sich City zwischenzeitlich auf dem 4. Platz wiedergefunden. Zwischen dem 12. und 17. Spieltag holte man nur einen Vollerfolg. 3 Niederlagen und 4 Unentschieden standen zum Jahreswechsel zu Buche. Akanji und Co. bekamen herben Gegenwind zu spüren, standen überall in der Kritik.
Im Stil einer dominanten Top-Mannschaft riss Guardiola mit seinen Schützlingen das Ruder in der Rückrunde herum – und eroberte sich die Spitzenposition in der Liga zurück. Kein einziges Mal ging Manchester City 2024 als Verlierer vom Platz. Und das war nötig. Denn im Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel liess Konkurrent Arsenal ebenfalls kaum Federn, holte seit dem Jahreswechsel gar einen Zähler mehr.
Doch genau unter diesem immensen Siegesdruck brilliert Guardiolas Mannschaft am meisten. Sie liess in London Hoffnung auf ein Ende der Durststrecke aufkommen, stellte letztlich aber doch eindrücklich unter Beweis, wer in England das beste Team ist.