Man trainiert gut, man macht alles. Und am Ende gibt es doch keine Möglichkeit, am Wochenende auf dem Platz zu stehen.
In dieser misslichen Ausgangslage befand sich Fabian Schär letzte Saison. Ab Februar absolvierte die ehemalige Teamstütze bei Hoffenheim kein einziges Spiel mehr. «Das war eine sehr schwere Zeit damals», blickt der Innenverteidiger heute zurück.
Bereits im Herbst 2016 hatte die kontinuierliche Ausmusterung ihren Lauf genommen. Schär sass immer häufiger auf der Tribüne – und seinem Team lief es immer besser. Kamen da bereits Zweifel auf? Ängste vor der unsicheren Zukunft? «In so einer Phase macht man sich natürlich Gedanken», bleibt Schär defensiv.
Hoffenheim hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Der geplatzte Transfer zu Schalke
Im Winter dann – auch auf öffentlichen Druck von Nati-Coach Vladimir Petkovic – hätte Schär beinahe zum Liga-Konkurrenten Schalke gewechselt. «Es war sehr ärgerlich, dass dieser Wechsel nicht geklappt hat. Ich wollte gehen, Schalke wollte mich – aber Hoffenheim hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.»
Den Druck von Petkovic relativiert der 25-Jährige allerdings: «Ich habe das Vertrauen von Vladimir Petkovic immer gespürt und konnte im März auch für die Nati spielen (in der WM-Quali gegen Lettland, d. Red.).» Das habe ihm «in einer schwierigen Phase viel Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl» gegeben.
Für mich war schon früh klar, dass ich den Klub verlassen muss.
Zurück im Liga-Alltag, war dieses Gefühl schnell wieder weg. Spiel für Spiel auf die Tribüne verbannt, «das war natürlich sehr bitter». Es musste sich etwas ändern. «Für mich war schon früh klar, dass ich den Verein verlassen muss.»
Deportivo ein Abstieg?
Im Sommer klappte dieser Schritt dann, Schär schloss sich dem spanischen Erstligisten Deportivo La Coruña an. Der Traditionsklub und ehemalige Meister hat seine besten Zeiten allerdings hinter sich. Zuletzt waren die Galizier vor 7 Jahren besser als Platz 15 klassiert, zweimal mussten sie gar eine Spielzeit im Unterhaus absitzen.
Böse Zungen könnten nun behaupten, dass dieser Wechsel einem Abstieg gleichkommt. Schär widerspricht: «Qualitativ sind die Teams ähnlich besetzt. Klar, Hoffenheim spielt europäisch, hier bei La Coruña ist das nicht der Fall. Aber meine Perspektiven bei Hoffenheim waren nun mal nicht mehr gegeben, deshalb musste ich mich verändern.»
Wie sich Fabian Schär für sein neues Abenteuer verändert hat und wieso die Spanier Mühe mit ihm haben, können Sie im 1. Teil des Interviews nachlesen:
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 17.08.2017, 18:45 Uhr