Sein Marktwert? 33 Millionen Euro. Seine Aufgabe? Abwehrchef und Co-Captain bei Borussia Dortmund. Sein Alter? 23 Jahre. Manuel Akanjis Karriere gleicht einem Märchen.
Vor etwas mehr als 3 Jahren spielte Akanji noch auf der Schützenwiese in der Challenge League. Für Nachwuchs-Auswahlen wurde Akanji nur selten nominiert. Und jetzt wird dem Winterthurer zugetraut, zum grössten Schweizer Fussball-Star überhaupt zu werden.
Trotz Aufstieg Raum zur Verbesserung
«Klar habe ich viele grosse Schritte gemacht», blickt Akanji zurück. «Darauf ausruhen kann ich mich aber nicht. Ich muss meine Leistung weiterhin zeigen, muss mich weiterhin verbessern», sagt der Sohn eines Nigerianers und einer Schweizerin ruhig, aber bestimmt.
Mit Lucien Favre hat Akanji in Dortmund den besten Trainer, den er sich für sein Vorhaben wünschen kann. «Er sieht jeden Fehler, den man macht, spricht sie bei den Video-Analysen schonungslos an.» Immer mit dem Ziel, den Spieler noch besser zu machen.
Typisch für Akanji ist seine Ruhe. Auf dem Platz, aber auch im Leben abseits des Spielfelds. Seine Familie ist ihm ein wichtiger Anker, seine Verlobte Melanie sein Fels in der Brandung. Und gute Freundschaften, wie jene etwa mit Breel Embolo, pflegt Akanji jahrelang.
So reif Akanji als Verteidiger agiert, so überlegt wirkt der 23-Jährige im Gespräch. Ein Spieler und Mensch, der seine Fähigkeiten kennt und ihnen vertraut. «Ich möchte nicht arrogant klingen, aber ich habe einfach Vertrauen in meine Fähigkeiten», sagte er einmal in einem Interview.
Viele Optionen für den Hoffnungsträger
Seine Fähigkeiten haben Akanji in den letzten Jahren weit gebracht. Und werden den Schweizer in Zukunft noch weiter bringen. In der Nati ist er designierter Führungsspieler und grosser Hoffnungsträger. Und im Klubfussball dürften ihm bald alle Optionen offen stehen.
Akanji ist sich dessen durchaus bewusst. Aber: «Man weiss im Fussball nie, was kommt. Gesundheitliche Probleme können jeden Spieler treffen und weit zurück werfen. Deshalb schaue ich von Tag zu Tag und mache mir keine Gedanken über die Zukunft.»
Was bei anderen Spielern wie eine Floskel klingt, nimmt man Akanji ab. Akanjis Karriere mag sich wie ein Märchen lesen. Die Geschichte aber hat der Spieler selber geschrieben. Und sie ist noch lange nicht zu Ende erzählt.
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 11.11.18, 18:30 Uhr