Haris Seferovics Zeit bei Benfica Lissabon gleicht einer Achterbahnfahrt. Auf einen Höhenflug folgt der Fall – jeweils mit beängstigender Konstanz.
Vor fünf Jahren startete der Stürmer verhalten ins Portugal-Abenteuer: Nur gerade 4 Treffer gelangen ihm während seiner ersten Spielzeit bei Benfica. In der nächsten Saison zeigte sich der Schweizer Internationale mit 23 Toren wie verwandelt und wurde 2019 portugiesischer Meister und Torschützenkönig. Es folgte wieder ein mageres Jahr (5 Tore), ehe er für seinen Klub in der vergangenen Saison wiederum 22 Tore beisteuerte.
Anhaltendes Verletzungspech
Just um seinen 30. Geburtstag am Dienstag macht Haris Seferovic abermals eine schwierige Phase durch. Nebst seiner bescheidenen Ausbeute (3 Tore) in der Saison 2021/22 bereitet dem Schweizer seit einiger Zeit auch seine Wade Probleme. Vor einem Monat riss er sich einen Muskel an exakt jener Stelle, die ihn bereits vor einem halben Jahr zu einer Pause gezwungen hatte.
Seferovic holte sich nach dem Rezidiv Hilfe von einem Spezialisten. «Ich bin schliesslich noch nicht 35», so der Jubilar im Skype-Interview mit SRF. Statt zuhause würde er aber viel lieber auf dem Rasen feiern. «Ich hoffe, Ende Februar ins Team zurückzukehren», so Seferovic, der erstmals in seiner Karriere wiederholt von Verletzungen geplagt wird.
Die Suche nach den Gründen
Die sportliche Baisse seines Klubs (nur Platz 3 und 12 Punkte Rückstand auf Porto) kann sich der «Mann aus Sursee» nicht erklären: «Die Qualität des Teams stimmt. Trotzdem brechen wir manchmal einfach ein.»
Dem Achtelfinal in der Champions League am Mittwoch gegen Ajax Amsterdam schaut der Schweizer Internationale (24 Tore in 82 Länderspielen) dennoch zuversichtlich entgegen: «Es wird ein ausgeglichenes Duell.»
Seferovic hofft auf einen Heimsieg und darauf, beim Rückspiel Mitte März dann selbst wieder mittun zu können. Gerade einmal 9 Minuten kam er in dieser CL-Kampagne zum Einsatz. Beim Gastspiel in Barcelona vergab Seferovic in der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer.
Vertrag bis 2024 mit Benfica
Die Transfergerüchte in der Winterpause kommentiert der 3-fache Torschütze an der EM 2020 so: «Ich war verletzt, also hat sich die Frage nach einem Wechsel gar nicht gestellt.» Der Klub habe signalisiert, weiterhin Gefallen am bis Sommer 2024 unter Vertrag stehenden Schweizer zu haben.
Seferovic will grundsätzlich in Lissabon bleiben: «Ich bin glücklich hier.» Im Fussball sei aber immer alles möglich. Ende Saison werde man weiterschauen. Nun arbeitet Seferovic fleissig an seiner Rückkehr. Er ist froh, dass bis zur WM für einmal noch «etwas mehr Zeit» bleibt.