Torjäger
Für Harry Kane können sie wohl schon mal die Torjägerkanone vorfahren. 21 Treffer in 15 Spielen hat der 100-Millionen-Mann für Bayern erzielt, in allen erdenklichen Formen. So weit, so erwartbar. Aber wer hätte gedacht, dass Serhou Guirassy mit 17 Treffern in 14 Spielen auf Platz 2 der Torskorerliste steht? Es ist übrigens jener Serhou Guirassy, der dereinst beim 1. FC Köln gerade 9 Treffer in 45 Spielen erzielte.
Vizekusen
Den Titel hat sich Bayer Leverkusen ja in der Tat schützen lassen, aber was machen sie damit, wenn es so weitergeht wie bisher? 16 Spiele, nur 6 Punkte weniger als die Maximalausbeute, als erster Bundesligist keines der ersten 25 Pflichtspiele der Saison verloren. Xabi Alonso hat eine Mannschaft geformt, die beeindruckt. Wo soll man anfangen? Bei der Urgewalt Victor Boniface? Bei Regisseur Granit Xhaka? Bei Künstler Florian Wirtz, der messieske Dribblings in wunderbare Tore verwandelt? Mal schau'n, wie das Team den Aderlass wegen des Asienpokals und des Afrika-Cups verkraftet.
Enttäuschung
Aus Borussia Dortmund soll mal noch einer schlau werden. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison die Meisterschale aus der Hand gegeben, jetzt rätselhaft wie eine Sphinx. Bemerkenswert stark in einer schwierigen Vorrundengruppe der Champions League, dafür bemerkenswert schwach in der Bundesliga. Trainer Edin Terzic wollte auf defensive Stabilität setzen, seine Mannschaft offensiver spielen. Da passt rund um Goalie Gregor Kobel einiges nicht zusammen. Die erneute Teilnahme an der dann umgebauten «Königsklasse» ist in Gefahr, als Kandidat für die Meisterschaft kommt der BVB nicht mehr infrage.
Höhenflug
Der VfB Stuttgart hat die Tabelle einfach mal umgedreht. Vergangene Saison Drittletzter, jetzt Dritter. Mit nahezu der identischen Mannschaft. Mit Spielern wie, ja, Guirassy, aber auch dem Aufsteiger Deniz Undav, dem Defensivstrategen Waldemar Anton oder dem zuverlässigen Angelo Stiller. Im Ländle träumen sie von Europa. Wenn da nur nicht die Sorge wäre, Guirassy schon in der Winterpause zu verlieren.
Absturz
Die Tabelle steht auch für Union Berlin kopf. In der vergangenen Saison Vierter, Teilnahme an der Champions League, jetzt Viertletzter und nicht mal mehr in der Europa League vertreten. Aufstieg und Absturz hat kaum ein Verein schneller durchgemacht als die «Eisernen». Vom 3. September bis zum 4. November verloren die Köpenicker 12 Pflichtspiele in Serie. Die Trennung vom beliebten Trainer Urs Fischer bekamen sie dennoch sehr anständig hin. Die gute Nachricht: Mainz 05, der 1. FC Köln und Darmstadt 98 sind noch schlechter.
Überraschung
Wer hätte das gedacht: Erst der unfassbare Aufstieg am letzten Spieltag der 2. Liga mit 2 Toren in der Nachspielzeit, jetzt hat der 1. FC Heidenheim 20 Punkte und als Tabellen-9. ganze 10 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Was auf dem höchsten Berg im deutschen Fussball unter Anleitung des ewigen Frank Schmidt (Trainer seit 2007) geschieht, ist in höchstem Masse beeindruckend.