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Bild 1 von 6. Unglücksort. An der Stelle, an welcher der AEK-Fan sein Leben liess, haben bereits wenige Stunden nach der Meldung zahlreiche Menschen ihre Trauer zum Ausdruck gebracht. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 2 von 6. Stilles Gedenken. Statt lautstarke Fangesänge sind am Spieltag nur die Worte eines Priesters zu hören, der vor einer Menge AEK-Fans den Toten ehrt. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 3 von 6. Bruderschaft. Die Anhängerschaft von AEK Athen pflegt seit vielen Jahren eine Freundschaft zu Fans von Olympique Marseille – ein frisches Graffiti untermalt diese Verbindung. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 4 von 6. Zahlencode. Als Synonym für die AEK-Fans figuriert die Zahl 21 – sie steht für den Sektor 21, dem Ort im Stadion, an dem die frenetischsten Anhänger stehen. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 5 von 6. Markiertes Revier. Auch Rivale Panathinaikos nutzt die Symbolik der Zahlen. Wo im Stadtbild Athens die Zahl 13 prangt, ist mit dem «Gate 13» die grün-weisse Anhängerschaft nicht weit. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 6 von 6. Sektor 7. Im Hafen von Piräus ist die Ziffer 7 allgegenwärtig. Sie verkörpert für die Fans von Olympiakos den Heimblock und die «heilige Zahl». Bildquelle: Andrin Brändle.
Es ist ein unscheinbarer Kiosk, wie er in Athen an vielen Strassenecken steht und der besonders in den Sommertagen gutes Geschäft macht. Vor jenem in Nea Filadelfia, einem Viertel im Norden Athens, haben sich Montagnacht besonders viele Menschen versammelt.
Sie legen Blumen, Kerzen und Fanschals nieder und trauern so um den 29-jährigen AEK-Fan Michalis Katsouris, der hier wenige Stunden zuvor bei Auseinandersetzungen mit einer Stichwaffe tödlich verletzt wurde.
Einmalige Ausgangslage
Was es im griechischen Ligaalltag nicht gibt, wurde in Athen anlässlich der Qualifikation zur Champions und Europa League Realität – und endete schlimmstmöglich: ein Heimspiel innert drei Tagen für jeden der drei Grossklubs AEK, Panathinaikos und Olympiakos.
Während Olympiakos aus der längst zur 4-Millionen-Metropole zusammengewachsenen Hafenstadt Piräus den belgischen Vertreter Genk empfangen sollte, sorgten die Duelle AEK – Dinamo Zagreb und Panathinaikos – Olympique Marseille vorab besonders abseits des Rasens für Aufsehen.
Grund dafür sind die jeweiligen Fanlager, die sich in diesem Fall ungünstig ergänzten: Zum einen unterhält mit den kroatischen «Bad Blue Boys» die führende Gruppierung Dinamo Zagrebs seit 2010 eine Freundschaft zu den Fans des «Gate 13» von Panathinaikos. Zum anderen pflegen die «Originals 21» von AEK bereits seit 1993 gute Kontakte zum «Commando Ultra’ 84» aus Marseille.
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Bild 1 von 5. Heissblütig. Keine Schiedsrichterentscheidung, die nicht lauthals kommentiert wird – wie hier von den vermeintlich gesitteten Haupttribüne-Besuchern bei Panathinaikos. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 2 von 5. Ausnahmeerscheinung. Weil die horrenden Geldstrafen der Uefa für die Nutzung von Pyrotechnik die Klubs vor finanzielle Probleme stellen können, verzichten die Fankurven in internationalen Spielen meist auf deren Einsatz. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 3 von 5. Kaum Komfort. Wirklich VIP sind im in die Jahre gekommenen «Leoforos», wie das Stadion von Panathinaikos im Volksmund genannt wird, auch die Logenplätze nicht. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 4 von 5. Eingesperrt. Eher an eine Gefängnisanstalt als an ein Stadion erinnern die Eingänge zum Fanblock von Olympiakos Piräus. Bildquelle: Andrin Brändle.
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Bild 5 von 5. Baufällig. An vielen griechischen Stadien, so auch bei Panathinaikos, nagt der Zahn der Zeit und die Bausubstanz bröckelt – trotz Quali-Partien in der Champions League. Bildquelle: Andrin Brändle.
Behörden ignorieren Warnsignale
Wie konnte es also trotz eines Gästefanverbots für Dinamo- und Marseille-Anhänger zum Gewaltexzess kommen? Eine Frage, mit der sich die griechischen Behörden in den letzten Tagen vermehrt konfrontiert sahen. Tatsächlich wirft deren passives Verhalten angesichts der vorab zugestellten 27-seitigen Gefahreneinschätzung seitens der kroatischen Polizei Fragen auf. Auch die Meldungen der Grenzwachen auf der Reiseroute der Dinamo-Anhänger über den Landweg von Montenegro und Albanien wurde von den griechischen Kollegen ignoriert.
Selbst als die Kroaten am Montag gemeinsam mit ihren Freunden von Panathinaikos die letzten Meter zum AEK-Stadion hinter sich bringen, sind nur eine Handvoll Polizisten anwesend. Das Aufeinandertreffen im direkten Stadionumfeld ist die logische Konsequenz, zumal selbst die AEK-Fans längst vom nahenden Konterpart erfahren haben.
Ausgeprägtes Vereinsleben
Griechenlands Fanlandschaft lässt sich kaum mit westeuropäischen Ausprägungen vergleichen. Wer einem grossen Klub die Daumen drückt, der ist nicht Fan von einem Fussball-, sondern einem Sportverein mit vielen Abteilungen: Nebst dem populären Basketball unterhalten viele Vereinigungen etwa Sektionen für Volleyball, Wasserball oder Boxen.
Dorthin hatte sich seit den frühen 2000er-Jahren auch vermehrt die Gewalt verlegt, zumal Gästefans von Partien im griechischen Fussball seit vielen Jahren ausgeschlossen wurden. Im Vordergrund steht nicht die Ultra-Kultur mit ihren farbenfrohen Choreografien, sondern – auch mit Schlag- und Stichwaffen geführter – Revierkampf im zerrütteten und von der wirtschaftlichen Krise und Perspektivlosigkeit geprägten Alltag.
Mitunter seit 2020 gilt in Griechenland ein neues, weitaus härteres Strafmass im Kontext von Gewalt im Fussball. Die griechische Justiz tut gut daran, im Fall von Michalis ein Zeichen zu setzen – auch, weil Wiedergutmachung nicht mehr möglich ist.