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Goalie-Rot mitverschuldet Elvedi: «Es tut mir extrem leid für Omlin»

Gerade als Jonas Omlin bei Gladbach ins Tor zurückkehrte, brachte ihn ausgerechnet sein Landsmann in Schwierigkeiten.

Eigentlich läuft es Borussia Mönchengladbach in der laufenden Bundesliga-Saison ziemlich gut. Die von Gerardo Seoane trainierten «Fohlen» haben sich nach Anfangsschwierigkeiten stabilisiert und liebäugeln sogar mit den europäischen Plätzen.

Am vergangenen Wochenende setzte es für Gladbach aber einen unerwarteten Dämpfer ab. Gegen Augsburg resultierte ein 0:3. Mitverantwortlich für die schmerzhafte Heimpleite waren auch die beiden Schweizer auf dem Feld.

Elvedis (zu) kurzer Rückpass

In der 28. Minute missglückte Abwehrchef Nico Elvedi ein Pass auf seinen Innenverteidiger-Kollegen. Das Zuspiel wurde stattdessen zur Vorlage für den Augsburger Fredrik Jensen, der daraufhin noch ausserhalb des Strafraums vom herauseilenden Jonas Omlin regelwidrig gefoult wurde. Das Verdikt: Rot wegen einer Notbremse für den Schweizer Gladbach-Goalie. Und das im 1. Stammelf-Einsatz von Omlin in der Bundesliga seit dem 14. September 2024.

Für Elvedi war schnell klar: Diesen Platzverweis muss er aufgrund seines Fehlpasses auf seine Kappe nehmen, wie er am Sonntag in einer Live-Schaltung aus Deutschland im Magazin «Super League – Highlights» verriet: «Ich nehme diese Situation voll auf mich und habe mich bei Omlin entschuldigt. Er hat mir extrem leid getan», so Elvedi. Omlin, der aufgrund der Verletzung von Stammgoalie Moritz Nicolas ins Gladbacher Tor zurückgekehrt war, verpasst nun eine Partie gesperrt. Elvedi hofft, dass sein Landsmann anschliessend bis Ende Saison wieder das Tor hüten wird.

EM als Bankdrücker als (Mit-)Auslöser für Veränderungen

Das Malheur am Samstag bildete eine Ausnahme in einer ansonsten bisher sehr soliden Saison von Elvedi. Der 28-Jährige gehört in seiner schon 10. Saison bei Gladbach wieder zu den Teamstützen. Besonders körperlich habe er im Vergleich zu vergangenen Jahren nochmals einen Schritt vorwärts gemacht, glaubt Elvedi: «Ich bin flinker, beweglicher und generell fitter», so der Zürcher. Das liege unter anderem daran, dass er seit dieser Saison mit einem Ernährungsberater zusammenarbeite, erzählt Elvedi. «Ich habe seit dem Sommer etwa 4 Kilogramm abgenommen.»

Ein Mitgrund dafür, nach der vergangenen Saison nach Veränderungen und Optimierungen zu suchen, sei die Reservisten-Rolle im Schweizer Nationalteam bei der EM in Deutschland gewesen. «Natürlich ist es schön, bei einem solchen Turnier dabei zu sein. Aber man will natürlich auch spielen», so Elvedi, der von Murat Yakin an der EURO keine einzige Einsatzminute erhielt. Seit dem Nati-Rücktritt von Fabian Schär war Elvedi neben Manuel Akanji zuletzt in der Innenverteidigung wieder gesetzt, sofern er denn verfügbar war.

Wechsel weiter ein Thema

Auf Klub-Ebene ist die Zukunft von Elvedi offen. Im vergangenen Sommer liebäugelte der 56-fache Internationale mit einem Transfer in die englische Premier League, der jedoch nicht zustande kam. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben: «Es wird wohl nach dieser Saison erneut ein Thema sein», so Elvedi, dessen Vertrag bei Gladbach noch bis im Sommer 2027 läuft. «Ich habe das offen kommuniziert. Wenn sich etwas ergibt, schaue ich mir das an. Es muss allerdings ein Schritt vorwärts sein, eine Steigerung zu Gladbach.»

Aktuell liegt Elvedis Fokus noch voll und ganz auf Gladbach und dem Erreichen der Saisonziele. Im Optimalfall sollen die «Fohlen» nächste Saison wieder auf der europäischen Bühne vertreten sein.

SRF zwei, Sportpanorama, 24.02.2025, 18:00 Uhr ; 

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