Resultate
Schmidt wird neben Lucien Favre (Mönchengladbach) der zweite Schweizer Trainer einer Bundesliga-Mannschaft. Der 47-jährige Walliser betreute seit 2010 die U23 des FSV Mainz.
Schmidt, der am Dienstag bereits das Training leitete, wird das Team am Samstag beim Nachbarschafts-Duell mit Eintracht Frankfurt erstmals betreuen. Der Walliser war schon im letzten Sommer ein Thema gewesen, als es um die Nachfolgeregelung des zurückgetretenen Thomas Tuchel ging. Damals wurde der nun entlassene Hjulmand dem Schweizer vorgezogen.
Ungewöhnlicher Werdegang
Schmidts Werdegang ist ziemlich speziell. Als aktiver Fussballer stieg er mit Naters bis 1995 von der 3. Liga in die NLB auf, ehe er nach sieben Kreuzbandrissen seine Karriere beendete. Er trainierte den Zweitligisten Raron und wechselte dann in die Nachwuchsabteilung des FC Thun. Weil er an einem Nachwuchsturnier mit den Berner Oberländern den FSV Mainz bezwang, wurde der gegnerische Coach Thomas Tuchel auf Schmidt aufmerksam.
Als Tuchel 2009 nach Jürgen Klopps Abgang zum Chefcoach befördert wurde, lotste er Schmidt, den einstigen Geschäftsleiter einer Textilfirma und Automechaniker bei Rennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft, im April des folgenden Jahres zu den Rheinhessen. Dort führte er seither die U23, bei Amtsübergabe belegte die U23-Mannschaft den 17. Rang der 3. Liga.
Einstieg in den Abstiegskampf
Mit Hjulmands Entlassung reagierte Mainz einen Tag nach dem Karnevals-Umzug am Rosenmontag auf den Abwärtstrend der letzten Monate. Von den vergangenen 13 Spielen seit Mitte Oktober 2014 gewannen sie nur eins, in diesem Zeitraum sammelte kein Team der Liga weniger Punkte. Mittlerweile rangieren die Mainzer an 14. Stelle und haben nur einen Punkt Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz.
Nach der Negativserie wurde Hjulmand vorgehalten, er sei zu ruhig und beratungsresistent. Zudem habe der skandinavische Coach das Potenzial des Kaders nicht ausgeschöpft. Hjulmand hatte vor rund acht Monaten, vom dänischen Klub Nordsjaelland kommend, einen Vertrag bis 30. Juni 2017 unterschrieben.
Sendebezug: Radio SRF 1, Nachrichten, 18.02.15, 11:00 Uhr
Von Andermatt bis Schmidt: Schweizer Trainer in der Bundesliga
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Bild 1 von 7. Rolf Fringer. Der aktuelle Sportchef des FC Luzern coachte den VfB Stuttgart von Juli 1995 bis August 1996. Bildquelle: Imago.
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Bild 2 von 7. Martin Andermatt. Mit dem SSV Ulm stieg der Fussball-Lehrer aus Baar 1999 kurz nach seinem Amtsantritt in die Bundesliga auf. Es folgte ein Jahr später der Abstieg in die 2. Bundesliga. Nach seiner Entlassung im Herbst 2000 amtete Andermatt von Juni 2001 bis im März 2002 bei Eintracht Frankfurt (2. Bundesliga). Bildquelle: Imago.
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Bild 3 von 7. Hanspeter Latour . Der «Berg-Doktor» übernahm den 1. FC Köln im Januar 2006, konnte den Abstieg in die 2. Bundesliga jedoch nicht verhindern. Im November folgte die Entlassung. Bildquelle: Imago.
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Bild 4 von 7. Marcel Koller. Vor seiner Zeit als österreichischer Nationalcoach war der Zürcher von Mai 2005 bis September 2009 beim VfL Bochum engagiert. Bildquelle: Imago.
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Bild 5 von 7. Christian Gross. Der Höngger übernahm den VfB Stuttgart im Dezember 2009 und führte die Schwaben vom 15. Tabellenplatz noch in die Europa League. In der darauffolgenden Saison musste Gross nach 6 Niederlagen in 7 Spielen den Hut nehmen. Bildquelle: Imago.
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Bild 6 von 7. Lucien Favre . Seit der Romand sein Amt bei Borussia Mönchengladbach im Februar 2011 antrat und mit den «Fohlen» überraschend den Klassenerhalt schaffte, steht er beim Traditionsklub an der Seitenlinie. Favre ist damit der mit Abstand erfolgreichste Schweizer in der Bundesliga. Bildquelle: Imago.
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Bild 7 von 7. Martin Schmidt. Der Walliser beerbt am 17. Februar 2015 Kasper Hjulmand und wird Cheftrainer beim FSV Mainz 05. Bildquelle: Imago.