Ein 0:4 im «Clasico» gegen Barcelona und ein 1:3 in der Champions League gegen die AC Milan – und das beides Mal im eigenen Stadion – reichten, um den Baum bei Real Madrid so richtig brennen zu lassen. Überall war von einer Krise zu lesen, der Abgang von Coach Carlo Ancelotti am Ende der Saison (es wird offenbar heftig um Leverkusens Xabi Alonso gebuhlt) soll längst beschlossene Sache sein.
Er hat es versucht und einige wirklich gute Szenen gehabt. Früher oder später wird er wieder treffen, daran besteht kein Zweifel.
Gegen Osasuna folgte dank einem Vinicius-Hattrick nun der Befreiungsschlag für die «Königlichen» (4:0-Sieg), der Rückstand auf Leader Barcelona beträgt nach 12 Spieltagen nur 6 Punkte. Doch einer steckt offenbar wirklich in einer Mini-Krise: Kylian Mbappé.
«Nur» 8 Tore in 16 Spielen
Der Franzose, der schon vor dem Spiel gegen Osasuna in der Kritik gestanden hatte, blieb zum 4. Mal in Serie ohne Torerfolg. 8 Treffer in 16 Spielen ist zwar kein schlechter Wert, aber eben auch nicht überragend. Zumal er 3 Mal vom Penaltypunkt getroffen hat und mit seinen zahlreichen Abschlüssen nur selten erfolgreich ist.
Rückendeckung erhält der 25-Jährige von seinem Trainer. «Er hat es versucht und einige wirklich gute Szenen gehabt. Früher oder später wird er wieder treffen, daran besteht kein Zweifel», sagte der 65-Jährige.
Nebengeräusche begleiten zudem die Formkrise des Franzosen. Zum 2. Mal in Folge steht er nicht im Aufgebot der französischen Nationalmannschaft für die Nations-League-Partien. «Ich habe mit ihm gesprochen und diese Entscheidung getroffen, weil ich denke, dass es besser so ist», erklärte Nationaltrainer Didier Deschamps.
Strafverfahren in Schweden
Abseits des Platzes muss sich Mbappé auch noch mit einem möglichen Strafverfahren in Schweden auseinandersetzen. Dort berichteten nationale Medien dann von einer angeblichen Ermittlung der Staatsanwaltschaft, die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Superstar prüfe.
Erstens: Kylian wollte dabei sein. Und zweitens: Es hat nichts mit den Problemen abseits des Platzes zu tun, denn es gilt die Unschuldsvermutung.
Mbappé bezeichnete dies als «fake news», seine Anwälte kündigten eine Klage wegen Verleumdung an. Die schwedische Polizei und auch die Gerichte haben weiterhin nicht bestätigt, dass die Anzeige sich tatsächlich gegen Mbappé richtet.
Die Nichtnominierung für das Nationalteam habe aber nichts damit zu tun, wie Deschamps bekräftigte: «Erstens: Kylian wollte dabei sein. Und zweitens: Es hat nichts mit den Problemen abseits des Platzes zu tun, denn es gilt die Unschuldsvermutung.»
Es herrscht also viel Wirbel um den einstigen 180-Millionen-Spieler. Mbappé selber schweigt – und will auf dem Platz dafür sorgen, dass sich der Wirbel verzieht und nicht zu einem Sturm gegen ihn ausbreitet.