Der BVB stellte den 63-jährigen Waadtländer einen Tag nach der 1:5-Schlappe gegen den VfB Stuttgart und 3 sieglosen Spielen in Folge in der Bundesliga frei. Der Klub bestätigte die Trennung am Sonntagnachmittag. Zuvor hatten deutsche Medien übereinstimmend über das Aus des Schweizers berichtet.
Wir sind der Meinung, dass unsere Saisonziele stark gefährdet sind.
«Es fällt uns schwer, diesen Schritt zu gehen. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass das Erreichen unserer Saisonziele aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation stark gefährdet ist und wir deshalb handeln müssen», sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Bis zum Saisonende wird der bisherige Co-Trainer Edin Terzic (38) als Cheftrainer fungieren.
Als Fachmann und als Mensch ist Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben.
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke meinte: «Wir alle sind Lucien Favre dankbar für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Als Fachmann und als Mensch ist Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben.»
Trotz Krise erfolgreich
Trotz der jüngsten Krise liest sich Favres Bilanz seiner gut zweijährigen Amtszeit in Dortmund positiv. Sowohl 2019 als auch 2020 führte er den BVB in der Bundesliga souverän auf Platz 2 hinter Bayern München – mit dem besten Punkteschnitt eines Dortmund-Trainers aller Zeiten.
In der Champions League erreichte der BVB unter Favre jeweils die Achtelfinals, wo er im vergangenen Frühjahr am späteren Finalisten Paris Saint-Germain knapp scheiterte. Die am Mittwoch zu Ende gegangene Gruppenphase schlossen die Dortmunder auf Platz 1 ab.
Immer wieder Kritik an Favre
Favre geriet im Ruhrpott allerdings bereits früh in die mediale Kritik. Auslöser war die erste Saison unter dem Romand, als der BVB einen zwischenzeitlichen Vorsprung von 9 Punkten auf Bayern München noch aus der Hand gab. Zudem zogen die Dortmunder in den Direktduellen mit dem Rekordmeister fast immer den Kürzeren; 4 von 5 Partien gegen die Bayern verlor der BVB unter Favre, 2 davon sehr deutlich.
Vor seinem Wechsel nach Dortmund im Sommer 2018 trainierte Favre den Ligue-1-Klub Nizza. In der Bundesliga war der ehemalige Meistertrainer des FC Zürich bereits bei Hertha Berlin und Borussia Mönchengladbach tätig.