Bislang hat sich Manchester City auf dem Transfermarkt vornehm zurückgehalten. Mit Savinho wurde zwar ein 20-jähriges brasilanisches Offensiv-Talent auf die Insel gelockt, wesentlich grössere Schlagzeilen lieferte aber der Abgang von Weltmeister Julian Alvarez für rund 75 Millionen Euro zu Atlético Madrid.
Dennoch darf man davon ausgehen, dass das Team von Nati-Abwehrchef Manuel Akanji die Equipe sein wird, die es zu schlagen gilt, wenn man Meister werden will. In den bisherigen 8 Jahren unter Pep Guardiola gewann Manchester City 18 Trophäen, zuletzt stellte man mit dem 4. Meistertitel in Serie einen Rekord im englischen Fussball auf.
Klotzen statt Kleckern bei der Konkurrenz
Dass die Konkurrenz gewillt ist, den Kampf um die Spitze anzunehmen, zeigt ein Blick auf die Transfertätigkeiten. In gewohnter Premier-League-Manier wurde mit der grossen Kelle angerührt.
Allen voran Stadtrivale Manchester United gab für das Defensiv-Trio Leny Yoro (der allerdings mit einer Knöchelverletzung bis im November ausfallen wird), Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui sowie Angreifer Joshua Zirkzee über 150 Millionen Euro aus. Schliesslich muss ManUnited eine Saison zum Vergessen (nur Platz 8 in der Liga) möglichst schnell vergessen machen.
Im ersten Härtetest der Saison, dem englischen Supercup, befand sich United auf Augenhöhe mit City und musste sich erst im Penaltyschiessen geschlagen geben.
Auch Tottenham liess mit der Verpflichtung von Angreifer Dominic Solanke für knapp 65 Millionen Euro aufhorchen. Er soll mit etwas Verspätung den Abgang von Harry Kane kompensieren.
Arsenal sicherte sich die Dienste von Italiens EM-Fahrer Riccardo Calafiori, wobei sich beim Transfer auch der FC Basel als ehemaliger Arbeitgeber mit Weiterverkauf-Beteiligung die Hände reiben durfte. Zudem verpflichteten die «Gunners» Torhüter David Raya fix.
Neue Trainer bei Chelsea und Liverpool
Gewohnt umtriebig zeigte sich Chelsea, das 9 Spieler verpflichtete, darunter den portugiesischen Nationalspieler Pedro Neto von Liga-Konkurrent Wolverhampton Wanderers und Renato Veiga vom FC Basel. An der Seitenlinie soll neu der Italiener Enzo Maresca das Starensemble in den Griff kriegen. Die «Blues» werden gleich zum Auftakt eine Standort-Bestimmung kriegen, starten sie doch mit einem Heimspiel gegen ManCity in die Saison.
Auch bei Liverpool ergab sich eine Veränderung auf der Trainerposition. Der Niederländer Arne Slot hat die undankbare Aufgabe, das Erbe von Jürgen Klopp anzutreten.
Wer wird das «neue Aston Villa»?
Ausserhalb der «Big 6» darf man gespannt sein, wie Überraschungsteam Aston Villa mit der Doppelbelastung Champions League und Liga umgehen wird und ob die 8 Neuzugänge die Abgänge der beiden Leistungsträger Douglas Luiz und Moussa Diaby auffangen können.
An ambitionierten Teams, welche in die Fussstapfen von Aston Villa treten wollen, mangelt es nicht. Angefangen bei West Ham United, das sich u.a. mit Deutschlands Nationalstürmer Niclas Füllkrug verstärkt hat.
Oder Fabian Schärs Newcastle, das seit der Übernahme durch den saudischen Staatsfond keine finanziellen Schwierigkeiten mehr kennt und ab dem 28. August auch wieder auf die Dienste von Sandro Tonali zählen kann, nachdem der italienische Nationalspieler aufgrund illegaler Wetttätigkeiten für 10 Monate gesperrt worden ist.
Was zeigt Hürzeler mit Brighton?
Brighton setzt mit Fabian Hürzeler auf einen schweizerisch-deutschen Trainer, der mit St. Pauli in der letzten Saison den Aufstieg in die Bundesliga bewerkstelligt hat.
Nebst Akanji und Schär steht mit Kevin Mbabu bei Fulham noch ein 3. Schweizer in der Premier League unter Vertrag. Gut möglich, dass der Aussenverteidiger nach Leihen zu Servette und Augsburg auch sein letztes Vertragsjahr nicht in London absitzen wird.