Ein gellendes Pfeifkonzert schallte durch das «Theater der Träume» in Manchester. Bereits zur Pause und spätestens nach der 0:3-Niederlage der United zuhause im EFL Cup gegen Newcastle wurden Spieler und Trainer gnadenlos ausgebuht. Zumal das deutliche Resultat am Mittwoch den inferioren Auftritt von Manchester passend wiedergab. Auch am Sonntag im Derby gegen die «Citizens» waren die «Red Devils» chancenlos geblieben (0:3).
Das war zuletzt keine Seltenheit im Old Trafford, eigentlich als internationale Festung bekannt. 5 der letzten 10 Heimspiele von ManUnited gingen verloren. Aber auch auswärts besticht das Team von Trainer Erik ten Hag selten. Mit insgesamt 5 Niederlagen und nur 15 Punkten aus den ersten 10 Liga-Spielen resultiert unter dem Niederländer der schlechteste Saisonstart von Manchester United seit 61 Jahren.
Mangelnde Rückendeckung der Spieler
So rückte zuletzt wenig überraschend Ten Hag ins Kreuzfeuer. Englische Medien sprechen von «dünnem Eis», auf dem der 53-Jährige steht. Zudem werden gemäss dem Telegraph auch innerhalb des Teams Ten Hags Methoden hinterfragt. Speziell sein harter Umgang mit dem zuletzt aussortierten Jadon Sancho und Ex-Captain Harry Maguire komme bei den Mitspielern nicht gut an.
Keiner von den Spielern verdient es, zu spielen.
Ten Hag ist für seinen autoritären Führungsstil bekannt, bereits früher hatte er sich mit Alphatieren des Teams überworfen. Auch der Abgang von Superstar Cristiano Ronaldo im letzten Winter wurde von Beobachtern auf das schlechte Verhältnis zu Ten Hag zurückgeführt.
Manchester dreimal gefordert
Der Klub selber stellte sich am Donnerstag hinter seinen Trainer und stellte klar, dass Berichte über eine «Suche nach Alternativen für Erik ten Hag falsch sind». Auch vom früheren ManUtd-Verteidiger Gary Neville erhielt Ten Hag Rückendeckung. Die Klub-Ikone meinte bei Sky Sports: «Ich weiss nicht, welche Spieler er als nächstes aufstellen soll, weil keiner von ihnen wirklich sagen kann, dass er es verdient, zu spielen.»
Für den angezählten Ten Hag war nach der Newcastle-Niederlage klar: «Wir müssen Schulter an Schulter zusammenstehen. Nur so können wir das überstehen.» Die kommende Woche dürfte für den Trainer entscheidend sein, stehen doch in 7 Tagen 3 Spiele an. Immerhin stehen mit Fulham und Luton in der Premier League sowie Kopenhagen in der Champions League vergleichsweise machbare Aufgaben an. Heisst aber auch: Erledigt Ten Hag diese Aufgaben nicht, wird es brenzlig.