Nico Elvedi startet am Wochenende mit Borussia Mönchengladbach in seine nunmehr 8. Bundesliga-Saison. Kein Schweizer Feldspieler verfügt aktuell in Deutschlands Topliga über mehr Erfahrung. Bei 197 Bundesliga-Einsätzen steht der 25-Jährige. Am 19. August im Heimspiel gegen Hertha Berlin (3. Runde) kann der Zürcher Oberländer als erst 10. Schweizer dem «200er-Klub» beitreten.
Mit der Borussia hat Elvedi eine enttäuschende Saison hinter sich. Rang 10 bedeutete für die «Fohlen» die schlechteste Klassierung in der Meisterschaft seit 11 Jahren. In der 32. Runde flog Elvedi gegen Leipzig zudem erstmals als Profi mit einer direkten roten Karte vom Platz und verfolgte die letzten beiden Spieltage als Zuschauer. «Ich hätte die Saison natürlich gerne anders abgeschlossen. Aber irgendwie passte dieser Platzverweis zur Gesamtsituation», sagt Elvedi. In der neuen Spielzeit wolle man es besser machen.
Er spricht viel mit uns Spielern und tut dem Klub gut.
Die Borussia steigt mit einem neuen Trainer in die Saison. An der Seitenlinie steht nicht mehr YB-Meistercoach Adi Hütter, sondern Daniel Farke, der erstmals einen Klub in der 1. Bundesliga betreut. Elvedi hat ein gutes Gefühl, wenn er an den neuen Übungsleiter denkt. «Mein Eindruck von Farke ist sehr positiv. Er spricht viel mit uns Spielern und tut dem Klub gut», sagt der 35-fache Internationale.
Farke lässt in Mönchengladbach einen Fussball spielen, der auf viel Ballbesitz setzt. «Auch das Gegenpressing nach Ballverlusten ist ihm wichtig», erklärt Elvedi. Beim 9:1-Erfolg in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den SV Oberachern aus der Oberliga konnte dies bereits einmal in einem Ernstkampf geübt werden.
Mit Itakura statt Ginter an seiner Seite
In der neuen Saison, die für Mönchengladbach am Samstag mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim beginnt, muss Elvedi auf seinen Standardpartner in der Innenverteidiger verzichten. Weltmeister Matthias Ginter zog es zurück zu seinem Stammverein Freiburg. «Es ist schade, dass er nicht mehr bei uns ist. Wir haben uns auf dem Platz gut verstanden und gut ergänzt», erzählt Elvedi. Aber man habe weiterhin gutes Personal im Team.
Im DFB-Pokal bildete Elvedi zusammen mit dem neu verpflichteten Japaner Ko Itakura die Innenverteidigung bei der Borussia. Die ersten gemeinsamen Wochen stimmen den Schweizer positiv und er meint vielsagend: «Das kann etwas werden.» Die Kommunikation mit Itakura, der erst ein paar deutsche Wörter kennt, findet derzeit noch auf Englisch statt.
Mit fast 200 Bundesliga-Partien auf dem Buckel und ohne Routinier Ginter in der Mannschaft ist Elvedi prädestiniert für die Rolle des neuen Abwehr-Patrons. Der ehemalige FCZ-Junior scheut diese Aufgabe nicht, im Gegenteil: «Ich möchte gerne in diese Rolle hineinwachsen. Ich freue mich auf diese Verantwortung und darauf, meinen Mitspielern zu helfen.»