Erst bejubelte Marcus Thuram das 2:0 gegen Union Berlin am Sonntag mit seinen Mitspielern. Kurz darauf löste er sich jedoch von seinen Kameraden, kniete sich nieder und senkte den Kopf.
«Er hat es auf den Punkt gebracht und ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt, was wir natürlich alle komplett unterstützen», sagte Gladbach-Trainer Marco Rose nach dem 4:1-Sieg. «Ich glaube, dass alle das komplett mittragen, dass alle den gleichen Gedanken tragen wie er.»
Auf den Spuren von Kaepernick
«Die Fohlen» schrieben nach Thurams Aktion auf Twitter: «Besonderer Moment im Borussia-Park». Der englischsprachige Account der Gladbacher twitterte: «Keine Erklärung erforderlich».
Im American Football hatte Quarterback Colin Kaepernick 2016 eine Protestwelle gegen Unterdrückung von Schwarzen und gegen Polizeigewalt in den USA gestartet. Der heute 32-Jährige war während der Nationalhymne auf ein Knie gegangen.
Auch Sancho und McKennie setzen Zeichen
Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Stadt Minneapolis gibt es in den USA derzeit landesweit Proteste und Gewalt. Wenige Stunden nach Thuram machte auch der Dortmunder Jadon Sancho auf die Problematik aufmerksam.
Der Engländer zog nach seinem Tor zum 2:0 bei Paderborn das Trikot aus. Auf dem T-Shirt darunter stand: «Justice for George Floyd». Teamkollege Achraf Hakimi machte es Sancho später im Spiel nach.
Tags zuvor hatte bereits der Schalker Profi Weston McKennie in der Partie gegen Werder Bremen (0:1) mit einer Armbinde seine Unterstützung für Floyd gezeigt.