Die Anzahl Jahre auf seinem Buckel wächst, das Füsschen ist aber noch fein wie eh und je: Mit einem traumhaften Schlenzer nach gekonnter Aussenrist-Annahme zirkelte Xherdan Shaqiri am letzten Sonntag gegen Belarus den Ball in die Maschen.
Die Schweizer Nati brach anschliessend zwar ein und verhinderte beim 3:3 eine Blamage nur in extremis, doch Shaqiris Formstärke ist unbestritten. Der 32-Jährige war in St. Gallen einer der besten Schweizer auf dem Platz.
23,8%: Sieg und Schützenhilfe benötigt
Einen starken Shaqiri braucht es aus der Sicht seines Klubs Chicago Fire auch am Wochenende: Die Franchise aus Illinois kämpft am «Decision Day», dem letzten Spieltag der regulären Saison in der MLS in der Nacht vom Samstag auf Sonntag, um den Einzug in die Playoffs.
Die Vorzeichen stehen maximal mittelprächtig. Nur gerade eine 23,8%-ige Chance gesteht die amerikanische Plattform Sportsclubstats Chicago zu. In der Eastern Conference kämpfen noch 4 weitere Teams um die letzten 2 Plätze in den Top 9, die Shaqiri-Truppe startet aus der schlechtesten Position. Neben einem Sieg gegen New York City benötigt Fire also auch noch Schützenhilfe.
Sieg dank «Schweizer Viererpack»
Dabei hatte es Chicago in den eigenen Händen gehabt, erstmals seit 2017 und erst zum 3. Mal in den letzten 11 Jahren in die Playoffs einzuziehen.
Von Spielern wie Shaqiri und anderen Grossverdienern sollte man erwarten können, dass sie eine Mannschaft an schlechten Tagen tragen.
Mit einem vielumjubelten 4:1-Sieg vor Rekordkulisse zuhause gegen Lionel Messis Inter Miami (der argentinische Superstar fehlte verletzt) erspielte sich Fire einen «Matchball» gegen den direkten Konkurrenten Charlotte. Shaqiri steuerte dabei wie Landsmann Maren Haile-Selassie zwei Tore bei und zeigte auch an den Statistiken gemessen einen starken Auftritt.
Mangelnde Intensität bei Chicago
Doch beim Heimspiel gegen Charlotte performten vor allem die Stars um den Höchstverdiener Shaqiri bei Chicago nicht mehr, ein 0:2 resultierte. «Sie spielten mit mehr Intensität als wir und machten aus 2 Chancen 2 Tore», resümierte der Schweizer im Anschluss enttäuscht.
«Von Spielern wie Shaqiri und anderen Grossverdienern sollte man erwarten können, dass sie eine Mannschaft an schlechten Tagen tragen», unterstrich die Chicago Sun Times im Anschluss die Erwartungen an den Nati-Spieler. Auch am finalen Spieltag ist er wieder gefordert. Ein traumhaftes Schlenzertor würde Chicago bei der «Mission Playoffs» definitiv helfen.