«Der Saisonstart war sehr erfolgreich, viel besser geht es nicht. Aber unser Ziel bleibt weiterhin: Klassenerhalt.» Urs Fischer übt sich vor dem Heimspiel vom Samstag gegen Bayern München im gewohnten Understatement. Der Trainer von Union Berlin wird nicht müde zu betonen, woher der Klub, der vor 3 Jahren erstmals in die Bundesliga aufgestiegen ist, kommt.
Doch der Auftakt in die neue Spielzeit dürfte auch dem besonnenen Zürcher den einen oder anderen insgeheimen Freudensprung entlockt haben. Denn mit 10 Punkten aus 4 Spielen – genauso viele wie Tabellenführer Bayern – hat Fischer mit seiner Equipe den besten Saisonstart der Klubgeschichte aufgestellt.
Dieser Erfolg basiert mitunter auf einer starken letzten Saison, in der die «Eisernen» den 5. Tabellenrang belegten und nur knapp einen Champions-League-Platz verpassten. In dieser Spielzeit hat Union dort weitergemacht, wo es aufgehört hat, und nach dem 6-Tore-Sieg gegen Schalke in der vergangenen Woche haben sie nun in 4 Ligaspielen 11 Tore erzielt – ebenfalls Rekord.
Bei Union werden jene Werte gelebt, die auch mir wichtig sind.
Doch was ist das Geheimnis hinter dem Erfolg der Köpenicker, denen viele nach dem Aufstieg gerade einmal ein Jahr in der Bundesliga zugetraut hatten? Kontinuität, Teamgefüge und familiäres Umfeld sind drei Erklärungen, mit denen Fischer die letzten Jahre einzuschätzen versucht.
«Bei Union werden jene Werte gelebt, die auch mir wichtig sind. Im Klub ziehen alle am selben Strick», kommentiert der 56-Jährige. Zur Klubphilosophie passt auch der Transfer von YB-Stürmer Jordan Siebatcheu. «Jordan ist ein Spieler, der hervorragend in unser Team passt. Er versucht stets der Mannschaft zu helfen und ist sich nicht zu schade, auch Defensivarbeit zu verrichten», so Fischer.
Der Vertrag des Schweizers, der seit 2018 an der Seitenlinie bei den «Eisernen» steht, läuft nächsten Sommer aus. Doch die Chancen auf eine weitere Zusammenarbeit stehen offenbar gut – spätestens nach diesem Saisonstart. Als Belohnung empfängt Union Rekordmeister München zum Spitzenkampf. Und wie kann man die Bayern knacken? «Indem man am Spieltag vieles richtig macht und sie nicht ihren besten Tag haben», erklärt Fischer lachend.