Zum Inhalt springen

Xhaka nach Remis sauer «So geht das nicht weiter»: Leverkusen sieht Ziele in Gefahr

Bayer Leverkusen nervt sich selbst: Die Defensivprobleme beim Meister nehmen bedenkliche Züge an.

Granit Xhaka
Legende: Unzufrieden mit der Situation Granit Xhaka. IMAGO / RHR-Foto

Granit Xhaka war mächtig angefressen. «Ich muss schauen, dass ich jetzt nichts Falsches sage», sagte Bayer Leverkusens Führungsspieler in den Katakomben des Weserstadions – und wurde dann doch deutlich: «So geht das nicht weiter. Wir kriegen pro Spiel zwei Gegentore, das reicht nicht, um oben mitzuspielen.»

Das 2:2 bei Werder Bremen ging dem Mittelfeldmann auch mit etwas Abstand gehörig auf die Nerven. Abermals hatte sein Team am Samstagabend einen sicher geglaubten Sieg hergeschenkt, abermals hatte Bayer dabei eklatante Abwehrschwächen entlarvt.

«Wir müssen mal schauen, wie wir es hinbekommen, dass wir keine Gegentore bekommen, weil das ja eigentlich unsere Stärke war», stellte der Nati-Captain fest. Und tatsächlich sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Abenteuerliche 15 Gegentore haben die Leverkusener nach acht Spieltagen bereits kassiert, in der vergangenen Saison waren es 24 – nach 34 Partien! Daher hat Bayer erst vier Ligasiege auf dem Konto.

Abwehr zu fehlerhaft

«Zu soft» sei die Defensivarbeit seiner Mannen dieser Tage, wusste auch Trainer Xabi Alonso: «Wenn wir kompetitiv sein wollen, dann müssen wir bereit sein, uns aufzuopfern.» Der doppelte Fehlpass von Innenverteidiger Edmond Tapsoba vor dem 1:1, er stand gegen Werder symbolisch für einen besorgniserregenden Schlendrian, der sich in der Bayer-Abwehr immer wieder einschleicht. Und so brachte sich der Meister trotz zweimaliger Führung selbst um den Dreier – und Stürmer Victor Boniface, der nur eine Woche nach seinem heftigen Autounfall schon wieder traf, um ein perfektes Blitz-Comeback.

Audio
Tah: «Fühlt sich für uns wie eine Niederlage an» (ARD-Audio, Felix Illemann)
01:44 min Bild: IMAGO / DeFodi
abspielen. Laufzeit 1 Minute 44 Sekunden.

Orchestrierte Alonso in der vergangenen Spielzeit noch die klar beste Abwehr der Liga, gilt es für den Spanier nun schleunigst diese zu stabilisieren, will sein Team nicht früh abrutschen. Auch wenn über die Tabellensituation in Leverkusen noch niemand sprechen will.

Strafraum besser beschützen

«Scheissegal», maulte Xhaka, sei diese: «Es interessiert uns nicht, wer vor uns ist. Es ist brutal zu früh und wenn wir unsere Spiele gewinnen, müssen wir auch nicht auf die anderen schauen.» Trotzdem wird bei nun schon fünf Punkten Rückstand auf die Spitze deutlich: Die Saisonziele in der Liga, die erfolgreiche Titelverteidigung der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte, könnten schnell entgleiten.

Kurzfristig setzt Xhaka deshalb, um die Probleme in den Griff zu bekommen, auf ein recht simples Rezept: «Der Strafraum», sagte er, «ist unser Zuhause – und da darf niemand rein.»

Radio SRF 3, Abendbulletin, 26.10.2024, 17:50 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel