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Die Stimmen der Nati-Akteure Yakin: «Es läuft momentan vieles gegen uns»

Die Schweizer hadern nach dem 0:2 in Serbien mit dem eigenen Unvermögen, ausbleibendem Spielglück und dem Rasen.

Die Nati bringt nach der erfolgreichen EM weiterhin kein Bein vors andere. Nach dem neuerlichen Rückschlag gegen Serbien herrschte im Schweizer Lager Katerstimmung. Ein Eigentor, ein verschossener Penalty und viele falsche Entscheidungen im Spiel – es passte in Leskovac so gar nichts zusammen.

«Es läuft momentan vieles gegen uns. Wir dominieren, und dann passiert genau das, worauf die Serben gehofft haben. Wir verlieren etwas die Geduld, begehen Fouls, und sie nützen dies clever aus», sagte Trainer Murat Yakin. Nach dem 0:1 sei es schwierig geworden, den taktischen Plan aufrechtzuerhalten. «So können sich die Serben weiter aufs Verteidigen konzentrieren und wir rennen an.»

«Dumme Verteidigungsfehler»

Zwar habe man selbst auch einige Offensivaktionen verzeichnet, «diese waren aber nicht so präzise und entschlossen, dass wir in Führung hätten gehen können». Gerade vor dem Tor habe es an Klarheit gefehlt, stellte Fabian Rieder fest. «Wir müssen uns gegen tiefstehende Gegner noch mehr Chancen erarbeiten.»

Hinten monierte Yakin «dumme Verteidigungsfehler», die zu den Gegentreffern geführt hätten. Man sei auch etwas Opfer der eigenen Spielweise geworden. «Wir sind uns gewohnt, spielerisch Akzente zu setzen. Defensiv hinten rein zu stehen, lange Bälle zu spielen und zu kontern, ist nicht unser Spiel. Wir kommen ja zu Aktionen. Mit dem Penalty könnten wir in die Partie zurückkommen.»

Akanji verteidigt Vorgehen beim 0:2

Manuel Akanji zog ein ähnliches Fazit. «Gegen so eine physisch starke Mannschaft darfst du nicht so viele Standards zulassen. Das war zu wenig, da müssen wir cleverer sein», sagte der Manchester-City-Legionär. Von hinten sauber rauszuspielen, sei auf dem löchrigen Terrain schwierig gewesen. «Es war einer der schlechtesten Plätze, auf denen ich je gespielt habe, aber das darf keine Ausrede sein.»

Manu machte absolut keinen Fehler.
Autor: Gregor Kobel

Akanji hatte beim 0:2 Aleksandar Mitrovic nur Geleitschutz gegeben. «Ich will verhindern, dass er mir durch die Beine ins nahe Eck schiessen kann», sagte er zur Szene. Er erhielt Rückendeckung von Gregor Kobel, der beim Schuss ins Lattenkreuz letztlich machtlos war. «Bei der Entstehung dachte der eine oder andere wohl, der Ball ginge ins Aus. Manu machte absolut keinen Fehler; er deckte, so wie wir Goalies das wollen, das kurze Eck ab. Der Schuss war dann super, und ich sah ihn sehr spät.»

Mit dem Rücken zur Wand

Wie bereits in der letzten Nations-League-Kampagne sind die ersten drei Partien allesamt verloren gegangen. 2022 schaffte die Nati danach mit drei Siegen noch den Turnaround und hielt die Klasse. Angefangen am Dienstag in St. Gallen gegen Dänemark ist nun eine ähnliche Reaktion gefordert. Ansonsten droht endgültig der Abstieg in die Liga B. «Wir werden alles daran setzen, im nächsten Spiel eine bessere Leistung zu zeigen», sagte Rieder.

Nations League

SRF zwei, Sportlive, 12.10.2024, 20:10 Uhr ; 

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