Die Affiche Schweiz gegen Serbien verspricht Brisanz. Zweimal trafen die beiden Nationen bisher aufeinander – in beiden Partien flogen die Fetzen:
- WM 2018: Die Schweiz ringt Serbien in Kaliningrad im Gruppenspiel mit 2:1 nieder. Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri treffen für die Nati – sie jubeln, indem sie die Hände zu einem Doppeladler formen. Die Geste löste wochenlange Diskussionen aus.
- WM 2022: Wieder jubelt die Schweiz in der Gruppenphase – Shaqiri, Breel Embolo und Remo Freuler erzielen beim 3:2-Erfolg in Doha die Tore. Wieder gehen die Emotionen hoch: Es kommt zu Rudelbildungen. Nach Schlusspfiff hält Xhaka das Shirt von Ardon Jashari in die Kamera. Heikel: Der verstorbene Adem Jashari war erster Befehlshaber der ehemaligen kosovarischen Befreiungsarmee UCK.
Beim dritten Akt, diesmal im Rahmen der Nations League in der südlichen Stadt Leskovac, wird es deshalb kaum an Zunder fehlen. Erst recht, weil die Schweiz nach den beiden Niederlagen gegen Dänemark (0:2) und Spanien (1:4) zum Auftakt dringend auf Punkte angewiesen ist. Zieht die Nati auch am Samstagabend den Kürzeren, wäre der Abstieg in die Liga B praktisch beschlossene Sache.
Die Nerven des Captains
Xhaka wird auch diesmal im Fokus stehen. Gegen Spanien fehlte der 32-Jährige gesperrt, weil er gegen Dänemark die Nerven verloren hatte: Innerhalb von fünf Minuten holte sich der Leverkusen-Routinier die Ampelkarte beim Referee ab. Die Absenz Xhakas gegen Spanien war augenscheinlich.
Auch darum wird von ihm in Leskovac erwartet, dass er der Partie seine Handschrift verleiht und das Spiel der Schweizer Equipe orchestriert. Und es gilt die Offensive anzukurbeln, das grosse Manko der jüngsten Auftritte. In Anbetracht der bisherigen Begegnungen der beiden Teams dürfte es insbesondere für Xhaka ein Ritt auf der Rasierklinge sein.
Schweiz gefordert
Trainer Murat Yakin und seine Mannschaft lechzen nach einem Erfolgserlebnis, zumal die mitreissenden Leistungen an der EM in Deutschland längst der Vergangenheit angehören. Ohne Yann Sommer, Fabian Schär und Shaqiri, drei Spieler, die – noch – nicht wirklich ersetzt wurden, müssen die Schweizer die Messlatte wieder höher legen.