«Wir waren dominant und hatten viel Ballbesitz. Es war ein gelungener Auftakt.» Das Fazit von Nati-Coach Murat Yakin nach dem 1:1 gegen Nordirland, das im Fifa-Ranking nur die Nummer 71 ist, mag etwas erstaunen, denn ein wirkliches Chancenplus hatten sich die Schweizer nicht erarbeitet.
«Ein guter Auftakt in der neuen Formation mit jungen Spielern», ergänzte Yakin als Erklärung für seine Einschätzung. Der Basler wies auch auf die Heimstärke der Nordiren hin: «Hier kommt kein Gegner hin und schiesst einfach so zwei, drei Tore.»
Bei einigen Offensivaktionen habe die Präzision gefehlt, gab Yakin zu. Die Platzverhältnisse hätten es aber nicht einfach gemacht. Mit den Neulingen zeigte sich der Nati-Coach zufrieden. «Jeder hat seine Sache sauber gemacht.»
«Kamen hierher, um zu gewinnen»
Die Akteure fanden etwas (selbst-)kritischere Worte. «Wir kamen hierher, um zu gewinnen. Deshalb bin ich nicht zu 100 Prozent zufrieden», sagte etwa Verteidiger Cédric Zesiger, der bei zwei heiklen Aktionen als letzter Mann souverän agiert hatte. «In der zweiten Halbzeit konnten wir uns aber etwas steigern.»
Alle baten um etwas Zeit für die Abstimmung in der neu formierten Defensive. «Beim Gegentor und einer weiteren Aktion hatten wir das Timing noch nicht», sagte Zesiger.
Neuling Stefan Gartenmann, dessen Foul letztlich zu Nordirlands 1:0-Führung geführt hatte, räumte ein, in den ersten 20 Minuten «natürlich etwas nervös» gewesen zu sein. Der 28-Jährige zeigte sich zufrieden damit, dass man insgesamt wenige Torchancen zugelassen habe. Seine Bilanz: «Ich bin froh mit meinem ersten Spiel, aber ich wollte, dass wir das Spiel gewinnen.»
Ähnlich äusserte sich Torschütze Vincent Sierro, der sein Premierentor im Nati-Dress erzielt hatte. «Aber sie verteidigten tief. Dann musst du präzise sein, über die Seiten im 2 gegen 1 durchspielen und den letzten Pass schaffen. Aber im letzten Drittel kam heute von uns zu wenig.»
Sieg gegen Luxemburg Pflicht
Die Nati-Akteure hoffen, das Positive aus dem Auftritt in Belfast für die kommenden Länderspiele mitnehmen zu können. Am Dienstag empfängt die Schweiz in St. Gallen Luxemburg. Dann soll die mittlerweile seit 8 Spielen anhaltende Sieglosserie beendet werden.