Zum Inhalt springen

Belgien zwischen Alt und Neu Den jungen «Roten Teufeln» fehlt (noch) das Feuer

Bei Belgien sollen junge Spieler die «goldene Generation» ablösen. Noch tun sie sich dabei schwer. Am Montag gibt's die nächste Chance gegen Frankreich.

Fussballspieler in rotem Trikot mit Nummer 7 auf dem Spielfeld.
Legende: Einer der Hoffnungsträger in der belgischen Auswahl Jérémy Doku. imago images/Sportimage

Von Belgiens Nationalmannschaft wurde in den letzten Jahren viel erwartet. Das Wort «Geheimfavorit» umwehte das Team vor grossen Turnieren regelmässig. Doch die sogenannte «goldene Generation» blieb den fast schon erwarteten Coup ebenso regelmässig schuldig. Am nächsten dran waren die «Roten Teufel» an der WM 2018 in Russland, als sie den 3. Platz erreichten.

Im Halbfinal bedeutete damals der spätere Weltmeister Frankreich Endstation. «Les Bleus» spuckten den Belgiern auch im Sommer an der EM in Deutschland in die Suppe (1:0 im Achtelfinal). Die Revanche in der Nations League blieb vor einem Monat aus, beim 0:2 in Lyon war das Team von Domenico Tedesco chancenlos. Am Montag soll sich das Blatt endlich wenden, wenn Frankreich erstmals seit über 10 Jahren wieder einmal seine Aufwartung im König-Baudouin-Stadion in Brüssel macht.

Video
Archiv: Frankreich gewinnt in Lyon gegen Belgien 2:0
Aus Sport-Clip vom 09.09.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 53 Sekunden.

De Bruyne und Lukaku verzichten

Von den prominenten Vertretern der «goldenen Generation» ist im aktuellen Kader nicht mehr viel übrig. Rekord-Nationalspieler Jan Vertonghen trat im Sommer zurück, Eden Hazard bereits nach der verunglückten WM 2022 in Katar.

Mit Thibaut Courtois (momentan ohnehin verletzt) hat sich Tedesco zerstritten, auf absehbare Zeit wird der Goalie nicht zurückkehren. Kevin de Bruyne und Romelu Lukaku lassen den Zusammenzug aus. Während der Regisseur von Manchester City Erholung braucht, hinkt der zu Napoli gewechselte Sturmtank Lukaku seiner idealen Fitness noch hinterher.

Wenn man nicht mehr gut genug ist, dann muss man wenigstens alles geben.
Autor: Kevin de Bruyne

De Bruyne hatte nach dem 0:2 in Lyon zuletzt zum Rundumschlag ausgeholt. «Wenn man nicht mehr gut genug ist, dann muss man wenigstens alles geben. Wenn man nicht einmal das macht, ist es vorbei», kritisierte er seine Teamkollegen öffentlich, ohne Namen zu nennen. Kurzzeitig gab es gar Gerüchte, dass der 33-Jährige der Nationalmannschaft ebenfalls den Rücken kehren könnte.

Tedesco bewahrt die Ruhe

Tedesco lächelt die auftauchenden Probleme geflissentlich weg. De Bruyne habe signalisiert, dass er topmotiviert sei, den Weg mindestens bis zur WM 2026 weiterzugehen. Dass sein Team am Donnerstag gegen Italien erst nach der roten Karte gegen Lorenzo Pellegrini den Tritt fand und beim 2:2 noch einen Punkt rettete, vermag den Coach ebenso wenig zu beunruhigen.

«Das Team wird zu Beginn der WM-Qualifikation im März bereit sein. Nun geht es darum, einige Dinge auszuprobieren», so Tedesco. Mit Loïs Openda (RB Leipzig), Jérémy Doku (Manchester City), Leandro Trossard (Arsenal), Amadou Onana (Aston Villa) oder Zeno Debast (Sporting Lissabon) stehen Spieler bereit, die in die grossen Fussstapfen ihrer Vorgänger treten können.

Video
Archiv: Belgien holt gegen Italien nach 0:2-Rückstand noch ein Remis
Aus Sport-Clip vom 10.10.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 46 Sekunden.

SRF zwei, Sportlive, 10.10.2024, 20:35 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel