- Servette-Chênois ist erstmals Cupsieger.
- Die favorisierten Genferinnen gewinnen den Cupfinal im Letzigrund gegen St. Gallen dank einer starken 1. Halbzeit mit 1:0.
- Das goldene Tor erzielt Topskorerin Natalia Padilla Bidas eiskalt.
Der Servette FC Féminin Chênois hat den 2. Titel der Vereinsgeschichte gewonnen. 2 Jahre nach dem Meistertitel holten die Genferinnen auch erstmals den Cupsieg. Im Final im Zürcher Letzigrund wurden die ungeschlagenen Leaderinnen der Women's Super League ihrer Favoritenrolle gegen St. Gallen gerecht.
Begonnen hatte das Spiel der beiden Final-Debütantinnen vor rund 5700 Fans – grösstenteils aus der Ostschweiz – ausgeglichen. In der unruhigen Startphase verzeichneten beide Teams gute Chancen: Die St. Gallerinnen zum Beispiel, als Yael Aeberhard nach einem Ball in die Tiefe abzog und Servette-Goalie Ines Pereira noch parieren konnte (13.). Oder als die Genferinnen nur wenig später dank einer schönen Einzelaktion und einem Schlenzer von Alice Berti knapp scheiterten.
Fehlentscheid ohne Folgen
Nach rund 25 Minuten übernahmen die Westschweizerinnen, die noch nie gegen St. Gallen verloren haben, mehr und mehr das Zepter. Sie kontrollierten den Ball, überzeugten mit klugem Passspiel und kamen zu mehr Chancen. In der 32. Minute lag der Ball dann im Tor der St. Gallerinnen, und Servette hätte 1:0 führen sollen. Hätte – denn das Schiedsrichtergespann entschied fälschlicherweise auf Abseits. Der VAR kam im Cupfinal nicht zum Einsatz.
Dieser Fehlentscheid sollte jedoch ohne Folgen bleiben. 7 Minuten später fiel dann doch die verdiente Führung für die Servettiennes. Sandrine Mauron eroberte den Ball im Mittelfeld mit einer Aktion an der Grenze zu einem Foul und spielte auf Cassandra Korhonen. Die Schwedin spielte eine perfekte Hereingabe auf Topskorerin Natalia Padilla Bidas, die ohne Mühe zum 1:0 verwandelte.
Pereira sichert Genf den Sieg
Nach der attraktiven 1. Halbzeit flachte die Partie ab, und der Spielfluss ging etwas verloren. Das lag primär daran, dass das Team von Coach Eric Sévérac früh einen Gang zurückschaltete und um einiges zurückhaltender spielte.
Das hätte sich auch rächen können, denn die Underdogs aus der Ostschweiz gaben sich nicht einfach so geschlagen. In der 58. Minute scheiterte Larina Baumann mit einem Kopfball an Pereira, in der 78. Minute musste sich auch Ardita Iseni nach einem Abschluss mit ihrem schwachen rechten Fuss der portugiesischen Nationaltorhüterin geschlagen geben.
Bis zuletzt gaben die Ostschweizerinnen, die ebenfalls ihren 1. Cupsieg anstrebten, nicht auf. Doch das Team von Trainerin Marisa Wunderlin fand einfach keinen Weg an Pereira vorbei.
So konnten die Genferinnen dank ihrer Schlussfrau und dank der 20-jährigen Tormaschine Padilla Bidas nach dem Schlusspfiff mit der Trophäe jubeln. Am liebsten würden sie das in einigen Wochen erneut machen – und zwar mit dem Meisterpokal. Nach der makellosen Regular Season startet die Sévérac-Equipe schon kommendes Wochenende in die Playoff-Viertelfinals.