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Stimmen nach dem Cup-Halbfinal Auferstandene Bieler nach dem Coup: «Es ist unglaublich»

Der FC Biel eliminiert YB und steht im Cupfinal – dabei stand der Klub vor wenigen Jahren noch vor dem Nichts.

Dietmar Faes freut sich.
Legende: Riesige Freude Bei Biel-Präsident Dietmar Faes. KEYSTONE/Peter Klaunzer

Nach fast 130 intensiven Minuten und dem Abpfiff des Schiedsrichters verwandelte sich die Tissot Arena in Biel endgültig in eine Festhütte. Es war geschafft – der FC Biel aus der Promotion League schlug tatsächlich das grosse YB mit 1:0 und schaffte den Einzug in den Cupfinal.

100 Jahre hat es im Schweizer Cup gedauert, bis zum ersten Mal ein drittklassiges Team das Endspiel erreicht. Dementsprechend gross waren auch die Emotionen bei den Beteiligten. Goalie Raphael Radtke, der von den Fans noch speziell mit Sprechchören gefeiert wurde, sagte: «Es ist unglaublich, ich kann gar nicht beschreiben, was diese Mannschaft hier geleistet hat.» Er strich speziell die Teamleistung heraus und freute sich, der Stadt etwas zurückzugeben.

Stolzer Präsident

Bewegt zeigte sich auch Präsident Dietmar Faes. «Es ist unglaublich für unsere Stadt, für unsere Region. Wir sind Kämpfer, wir sind Arbeiter. Ich bin sehr, sehr stolz. Wir haben verdient gewonnen.»

Für Faes ist der Sieg besonders speziell. Seit 2016 amtet er als Präsident bei den Bielern, die damals in die 2. Liga regional zwangsrelegiert wurden. Seither ist der Klub dreimal aufgestiegen und klopft nun sogar an die Tür der Challenge League. Eine Rolle dabei spielt auch Investor Ahmet Schaefer, der 2022 bei den Seeländern eingestiegen ist. Der Zürcher besitzt noch Teams in Frankreich und Österreich, von diesen Beziehungen profitieren die Bieler.

«Dass ich am 1. Juni beim Cupfinal im Wankdorf sitzen werde, ist fantastisch», sagte Faes nach dem Spiel. Zuerst aber werde dieser Erfolg gefeiert – «mit einer guten Flasche und einer Zigarre».

Enttäuschte Berner

Ganz anders sah die Gefühlslage natürlich bei den Verlierern aus. Trainer Giorgio Contini strich mangelnde Effizienz als Hauptgrund für die Niederlage hervor. «Es war ganz bestimmt kein Mentalitätsproblem», erklärte er.

Die Chance, eine misslungene Saison zumindest noch mit dem Cuptitel zu retten, ist für die Berner damit weg. «Es ist eine sehr schmerzhafte Niederlage», sagte Contini. «Wir wollten uns mit dem Einzug in den Final für die Saison rehabilitieren, jetzt haben wir uns wieder selber ins Hintertreffen gebracht.»

Doppelt erfolgreicher Bieler Tag

Während sich die YB-Spieler spät noch bei den mitgereisten Fans erklären mussten, träumt man in Biel sogar vom Europacup. Und auch einem weiteren Ziel sind die Bieler am Samstagabend einen Schritt näher gekommen: dem Aufstieg in die Challenge League.

Weil Rapperswil-Jona den SC Kriens im Spitzenspiel der Promotion League mit 5:1 schlug, fiel der vorherige Leader zurück. Nach Verlustpunkten liegt damit neu der FC Biel an der Spitze. 5 Partien vor Saisonende haben die Seeländer den Aufstieg in den eigenen Füssen. Wobei eine allfällige Aufstiegsparty wohl warten müsste: Eine Woche nach dem letzten Saisonspiel steigt der Cupfinal im Wankdorf.

Übersicht

SRF zwei, sportlive, 26.4.2025, 20:10 Uhr ; 

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