Als der FCB 2017 das Double einheimste und seinen 8. Meistertitel in Folge bejubelte, rechnete kaum jemand damit, dass in den nächsten 8 Jahren lediglich eine weitere Trophäe zur Basler Sammlung hinzukommen würde. Seit dem Cup-Triumph 2019 warten die «Bebbi» nämlich auf einen Titel.
Doch nun bieten sich dem Team von Fabio Celestini im Endspurt der Saison gleich 2 Chancen dazu, die Durststrecke zu beenden. Plötzlich träumt man am Rheinknie wieder vom Double.
Dank an die Fans
In der Meisterschaft beträgt der Vorsprung des Leaders nach 5 Siegen in Serie plötzlich 6 Punkte. Und im Cup ist ein Titel nach dem erkämpften Halbfinal-Sieg gegen Lausanne im Endspiel gegen Promotion-League-Vertreter Biel fast schon Pflicht.
Xherdan Shaqiri, der beim 3:2 nach Verlängerung bei allen Toren seinen Fuss im Spiel hatte, sagte nach der Partie: «Dieser Sieg war auch für die Fans, die uns bis zum Ende gepusht haben.» So sei es für die Gegner schwer, den FCB im «Joggeli» zu schlagen.
Lob vom Gegner
Sogar Lausanne-Trainer Ludovic Magnin gestand ein: «Wir wussten, dass wir in Unterzahl sein werden gegen die 35'000 Fans von Basel.» Es sei einfach wunderschön, in so einem Stadion zu spielen: «Hut ab vor Basel, Hut ab vor diesem Verein, das ist Fussball pur.»
Trotzdem sei man am Ende nicht weit von der Überraschung weg gewesen und gehe erhobenen Hauptes zurück nach Lausanne.
12. Mann im «Joggeli»
Auch Basel-Trainer Celestini kam im Anschluss an die Partie aus dem Schwärmen kaum mehr heraus: «Das ist der Cup. Die Stimmung im Stadion war unglaublich heute. Wir spielen zu zwölft, das ist die Realität.» Es sei sehr speziell, vor so einem Publikum zu spielen – wie in einer grossen Liga.
Im Spiel selbst musste der ehemalige Nationalspieler aber zu speziellen taktischen Mitteln greifen: «Nach dem 1:2 mussten wir viel Risiko nehmen. Wir haben vor Shaqiri mit 4 Stürmern gespielt.» Im Moment funktioniere aber alles, was er mache, wegen der Mentalität der Mannschaft.
3. Cup-Triumph für Shaqiri?
Shaqiri, der mit dem FCB in 15 Cup-Partien noch nie verloren hat, erklärte: «Wir waren am Anfang nicht spritzig genug. Aber am Schluss hatten wir den grösseren Willen.» Der Überflieger des FCB hatte schon 2010 als 18-jähriger Finaltorschütze und 2012 nach einem Sieg im Elfmeterschiessen den Pokal in die Höhe stemmen dürfen.
Im Hinblick auf den diesjährigen Final gegen Biel ist ihm klar, dass Basel als haushoher Favorit ins Endspiel gehen wird. Dies könne es jedoch genau gefährlich machen. Biel habe mit den Siegen gegen Lugano und YB bewiesen, dass es an einem guten Tag auch «uns» schlagen könne, fügte der 33-Jährige an.