- Doublegewinner YB zittert sich in der 1. Runde der Super League gegen Lausanne im Wankdorf zu einem ultraspäten 2:1.
- In der 97. (!) Minute verwertet Cedric Itten einen Handspenalty zum glückhaften Auftakt-Sieg.
- Ein Punktgewinn für den tapfer kämpfenden Aufsteiger wäre nicht unverdient gewesen, so korrigierte er etwa einen Rückstand umgehend.
- In der zweiten Sonntags-Partie schlägt der FC Zürich einen anderen Aufsteiger und bezwingt Yverdon zuhause 2:0.
Als sich in der Hauptstadt eigentlich alle schon mit einem Unentschieden abgefunden hatten, erfuhr die Partie doch noch eine unerwartete Wende. Bei einem letzten verzweifelten Angriff der Young Boys durch die Neuverpflichtung Silvère Ganvoula prallte der Flankenball an den Arm von Lausanne-Verteidiger Archie Brown.
Die Regel besagt, dass es in einer solchen Situation Strafstoss gibt. Nach Rücksprache mit dem VAR wurde Schiedsrichter Luca Piccolo in seinem Entscheid gestützt. Der eingewechselte Cedric Itten lief zum Penalty an und verwandelte abgeklärt zum 2:1. Unter der Mehrheit der 27'100 Fans brandete tosender Applaus auf. Captain Fabian Lustenberger bezeichnete die glückliche Fügung hinterher als «Lohn dafür, dass wir nie aufgegeben haben».
Der Denkzettel bleibt doch noch aus
Für die Waadtländer dagegen war es ein gleichermassen abruptes wie bitteres Ende. Denn sie hatten nach einem Jahr Abwesenheit bei der Rückkehr in die Super League eine ansprechende Leistung gezeigt, stehen nun aber mit leeren Händen da.
Dabei hatte es lange danach ausgesehen, als dass die hochkarätig besetzte Mannschaft von Trainer Raphael Wicky am Anfang einer neuen Mission mit einem ersten Schuss vor den Bug umgehen müsste. In der Saison 2019/20 waren die Hauptstädter zuletzt ohne «Dreier» aus den Startlöchern gekommen (beim 1:1 daheim gegen Servette). Soweit sollte es diesmal nicht kommen.
Geführt und im Gegenzug in den Hammer gelaufen
Überraschend Joël Monteiro, der 2022/23 nur ein einziges Meisterschafts-Tor hatte verbuchen können, zeichnete sich als erster YB-Torschütze der neuen Saison aus. Sein Schlenzer in die untere rechte Ecke in der 51. Minute markierte nach einer bescheidenen, abtastenden ersten Hälfte aber nicht etwa die Initialzündung für «Gelb-Schwarz» im Duell mit dem Aufsteiger.
Vielmehr erstickte der Berner Jubel im Keim, und es folgte prompt der Nackenschlag der Waadtländer. Nur 2 Minuten später wurde Zuzug Aliou Baldé auf dem linken Flügel in die Tiefe geschickt. Der Senegalese tanzte Loris Benito geschickt aus und erzielte den 1:1-Ausgleich.
Der Meister erhöhte die Kadenz nochmals merklich, brachte auch frische Kräfte von der prominent besetzten Bank. Doch insgesamt agierten die Platzherren im Lausanner Strafraum zu wenig gefährlich und nicht präzise genug. Bis zum Zeitpunkt, als der Ball nach Ittens Elfmeter doch noch im Netz zappelte ...
So geht es weiter
Die Elf von Ludovic Magnin kommt am nächsten Samstag zum Heim-Debüt gegen die Grasshoppers. Doublegewinner YB nimmt tags darauf in Yverdons Exil auf der Maladière erneut Mass an einem Aufsteiger.