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Vom goldenen Herbst über den Trainerwechsel zum Schlussspurt
Aus Sport-Clip vom 20.05.2024.
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17. Meistertitel der Berner Trotz einiger Unruhen: YB ist weiterhin das Mass

Die Young Boys haben ihren 17. Schweizer Meistertitel klargemacht. Der Weg dahin war steiniger als auch schon.

6 Runden lang musste YB zu Beginn der Saison warten, um erstmals den Leaderthron zu besteigen – und klammerte sich in der Folge trotz einiger Aufs und Abs erfolgreich an diesen. Am Pfingstmontag machten die Berner den Sack dank einem Sieg gegen Servette zu.

Gewissheit am 37. Spieltag: Das fällt im Vergleich zu vorherigen Meistertiteln etwas ab. So war letzte Saison bereits in der 31. Runde alles geritzt, 2021 in der 29. und 2019 gar schon am 28. Spieltag. Dass die Young Boys diesmal ein paar Hürden mehr nehmen mussten, machte das Rennen zwar spannender, änderte aber nichts an dessen Ausgang.

Aus dem Loch gefunden

Die wohl grösste Krise musste YB in den Wochen um den 3. März herum meistern. Mit dem 0:1 beim FCZ verloren die Berner zum ersten Mal seit 2017 und 248 (!) Super-League-Spielen zwei aufeinanderfolgende Partien (zuvor 0:1 gegen Servette). In dieselbe Phase fiel das europäische Out in der Europa-League-Zwischenrunde gegen Sporting (22.2.) und die Viertelfinal-Pleite im Cup gegen Sion (29.2.).

Die Leichtigkeit und Souveränität der 5 Meistertitel aus den letzten 6 Jahren schien abhanden gekommen zu sein. Zumal auch andere Misstöne um den Klub wie das fehlende Bekenntnis zu Trainer Raphael Wicky – der Anfang März durch Joël Magnin ersetzt wurde – oder der unrühmliche Abgang von Klub-Ikone Jean-Pierre Nsame aus dem Winter noch nachhallten.

Für Schlagzeilen sorgten ausserdem die Trennung von CEO Wanja Greuel, welcher die Berner aufgrund «unterschiedlicher Auffassungen über die Führung des Klubs» auf eigenen Wunsch verliess, und die Verpflichtung von Patrick Rahmen als Trainer ab der kommenden Saison.

Doch YB raffte sich immer wieder auf, holte die nötigen Zähler und profitierte auch davon, dass die Verfolger sich immer wieder selber mit unnötigen Punktverlusten ausbremsten.

Kompensierte Ausfälle und ein Senkrechtstarter

Meistertitel kommen auf unterschiedliche Art und Weise zustande. Während YB in vorangegangenen Saisons oft durchrauschte, fanden die Berner in dieser Spielzeit Lösungen für Probleme.

Die Offensive:

  • Problem: Nsame und Cedric Itten, das Topgespann der Vorsaison, lieferte nicht mehr im gleichen Ausmass, wobei Itten häufig verletzt ausfiel und Nsame (immerhin 9 Tore) die Joker-Rolle nicht behagte.
  • Lösung: Allen voran Joël Monteiro sprang überragend in die Bresche. Spätestens nach der Winterpause startete der Shootingstar voll durch, war zwischenzeitlich der effizienteste Spieler Europas. Bei seiner Personalie hat YB alles richtig gemacht und den Vertrag bereits im Herbst bis 2026 verlängert.

Die Defensive:

  • Problem: Mit Cédric Zesiger und Ulisses Garcia verliessen zwei Abwehrpatrons den Verein (Letzterer im Winter). Zudem fehlten Goalie David von Ballmoos zu Beginn der Saison und der formstarke Loris Benito ab Februar verletzungsbedingt.
  • Lösung: Trotz verschiedener Rotationen stellte YB erneut die beste Defensive der Liga. Mohamed Camara bewährte sich als Teamstütze, Youngster Aurèle Amenda konnte immer besser ins Team integriert werden. Und Goalie Anthony Racioppi stand erst stark zwischen den Pfosten und sass dann ohne zu murren auf der Bank.

Mit dem 17. Titel der Klubgeschichte schliessen die Berner in der ewigen Liste zum drittplatzierten Servette auf. Bis zum Rekord von GC fehlen noch 10 Meistertitel. Basel (20) liegt in Reichweite.

SRF zwei, sportlive, 20.05.2024, 17:40 Uhr ; 

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