Am kommenden Sonntag werden die meisten Super-League-Teams nach 3 absolvierten Partien eine erste Startbilanz ziehen können. Nicht so der FC Luzern, der dann erst das 0:0 gegen den FCZ als Massstab hat.
Nachdem zum Auftakt das Spiel gegen GC wegen des neu verlegten Rasens in der Swissporarena auf den 10. August hatte verschoben werden müssen, haben die Zentralschweizer dieses Wochenende schon wieder spielfrei.
4 verfügbare Heimstadien für 5 Spiele
Wegen der gleichzeitig stattfindenden Bundesfeier in Luzern zogen die Bewilligungsbehörden für die sonntägliche Heimpartie gegen den FC Basel die Reissleine. Wann die Partie nachgeholt wird, ist noch nicht bekannt. Sollte Basel in die Conference-League-Gruppenphase einziehen, wird gemäss Philippe Guggisberg erst im November ein Ausweichtermin frei sein.
Da war es zu spät, den Computer alles noch einmal neu berechnen zu lassen.
Dass zu Beginn der neuen Saison gleich zwei Luzerner Heimspiele in Folge nicht ausgetragen werden können, findet der Kommunikationsverantwortliche der Swiss Football League bedauerlich. Er führt das aber auf eine unglückliche Fügung zurück.
«In der 1. Runde standen wegen Veranstaltungen und baulichen Anpassungen nur 4 von 9 Stadien zur Verfügung. Deshalb musste ein Spiel zweier Teams, die nicht in den europäischen Wettbewerben engagiert sind, verschoben werden», so Guggisberg. Dies, damit ein rascher Nachholtermin festgelegt werden konnte. Dass es die Partie Luzern – GC traf, sei Zufall gewesen.
Die Luzerner Bundesfeier diesen Sonntag «fiel dann etwas zwischen Stuhl und Bank». Erst bei der nochmaligen Kontrolle des Spielplans durch die Bewilligungsbehörden sei dieser Fehler aufgefallen. «Da war es zu spät, den Computer alles noch einmal neu berechnen zu lassen.»
SBB-Baustellen als zusätzliche Schwierigkeit
Die Planung des Spielbetriebs ist komplizierter als in früheren Jahren. Zu den Sperrdaten der Klubs, in deren Stadien auch Konzerte oder im Fall von Zürich das Leichtathletik-Meeting im September stattfinden, kommen Bedenken bezüglich der Sicherheit (Luzern richtet beispielsweise Spiele gegen Teams mit grossem Fan-Anhang nicht mehr am Samstagabend aus) und immer mehr auch Reiseeinschränkungen.
«Grossbaustellen der SBB sind ein bedeutender Punkt», erklärt Guggisberg. Eine solche verhinderte letzte Saison die ursprünglich geplante Austragung des Spitzenkampfes zwischen YB und Basel in Bern.
Veranstaltungsboom nach Corona
Dass wegen Corona zahlreiche Stadion-Veranstaltungen erst jetzt nachgeholt werden, hilft bei der Problematik natürlich nicht weiter. Klubs, die ihr Stadion selbst vermarkten, wie beispielsweise YB und Basel, müssen zum Teil aus wirtschaftlichen Gründen ihre Prioritäten zu Ungunsten der sportlichen Aspekte verschieben – beziehungsweise mehr Sperrdaten bei der Liga eingeben.
In Zürich ist die Stadt als Betreiberin in der Pflicht, den Letzigrund mit anderen Veranstaltungen auszulasten.
Verschiebungen aufgrund von starken Schneefällen können erfahrungsgemäss genauso gut im Februar oder März nötig werden.
Wegen der WM in Katar pausiert die Super League bereits nach der 16. Runde ab dem 13. November. Nach der Winterpause geht es 2023 dafür früher als normal am 21. Januar weiter. Das war für den Spielplangestalter indes weniger ein Problem. «Verschiebungen aufgrund von starken Schneefällen können erfahrungsgemäss genauso gut im Februar oder März nötig werden», meint Guggisberg. Im Frühling stehen ausserdem mehr alternative Daten für verschobene Spiele zur Verfügung.