Mit einem Schlussfurioso hat sich die höchste Schweizer Liga in die Länderspielpause verabschiedet. Am Samstag und Sonntag fielen insgesamt 32 Tore. Seit die Liga vor 20 Jahren in Super League umbenannt worden war, sind noch nie so viele Treffer an einem Wochenende gefallen. Der bisherige Rekord lag bei 27 Toren (2. Runde der Saison 2016/17), allerdings fanden damals nur 5 Matches pro Spieltag statt.
Die Vertreter des Kontinents Afrika waren am Wochenende besonders fleissig. 15 Treffer und damit knapp die Hälfte gingen auf die Konten von Spielern mit afrikanischen Nationalitäten. Mit dem Kongolesen Chadrac Akolo (FC St. Gallen) und dem Nigerianer Francis Momoh (GC) gelang gleich zwei Spielern der erste Hattrick in der Super League.
Dazu gesellen sich die Doppeltorschützen Meschack Elia (YB, ebenfalls DR Kongo) und Kaly Sène (Lausanne-Sport, Senegal). Jeweils einmal erfolgreich waren die YB-Spieler Silvère Ganvoula (Republik Kongo), Ebrima Colley (Gambia) und Jean-Pierre Nsame (Kamerun) sowie der Angolaner Giovani Bamba (Lausanne-Ouchy) und Jonathan Okita (FCZ, DR Kongo).
Befreiungsschlag für die Hoppers
Mächtig am Torrekord mitgearbeitet haben die Grasshoppers – das Team mit der zuvor zweitschlechtesten Offensive der Liga. Nur Stade-Lausanne-Ouchy, der GC-Gegner vom Sonntag, war im Angriff noch weniger erfolgreich. Dank 5 Treffern – einem Viertel aller Saisontore – innert 25 Minuten siegten die Zürcher 5:2. Rein rechnerisch hätten sie an diesem Wochenende gar ans Tabellenende abstürzen können, nun hat der Rekordmeister eine kleine Reserve auf Abstiegs- und Barrageplatz geschaffen.
Auf der anderen Seite der Tabelle feierte Meister YB mit einem 6:1 gegen Luzern den deutlichsten Sieg der 14. Runde. Dabei nahmen sich die Berner ihren übermächtigen Champions-League-Gegner Manchester City zum Vorbild – gegen die Engländer setzte es unter der Woche eine 0:3-Pleite ab. «Die Weltbesten haben es uns vorgezeigt», meinte Loris Benito im SRF-Interview. «Sie haben sich nach dem Tor gesagt: weiter, weiter, weiter. Das ist frustrierend. Wir wollten das gegen Luzern auch umsetzen und sie so zermürben.»
Verteidiger Mai kassiert Tor
Das Kuriosum des Wochenendes: Einmal fand der Ball den Weg an den Torhüterhandschuhen eines Feldspielers vorbei ins Tor. Lugano-Goalie Steven Deana hatte sich eine heftige Schnittverletzung am Kinn zugezogen und musste vom Platz – die Tessiner hatten zu diesem Zeitpunkt (80.) aber bereits 5 Mal gewechselt. So stellte sich der eigentliche Innenverteidiger Lukas Mai zwischen die Pfosten und kassierte prompt noch den Treffer zum 0:3-Schlussstand.