Der FC St. Gallen hat seit dem 20. Januar 2024 und dem 1:0-Minisieg in Lausanne keinen Punkt mehr ins Trockene gebracht. Die aktuelle Baisse ist ein empfindlicher Knick in einer erfreulich angelaufenen Saison:
- So überwinterten die Ostschweizer als zweitbeste Kraft 5 Punkte hinter den Young Boys.
- Das Kernstück war vor allem die beeindruckende Heimstärke der «Espen». Bis zum 1:4 gegen Lugano am 28. Januar reihten sie saisonübergreifend 11 Siege vor eigenem Anhang aneinander.
- Das neue Fussball-Jahr warf in 5 Meisterschafts-Partien nun aber erst 3 Zähler und stattdessen zuletzt 4 Niederlagen am Stück ab.
Eine solche Pleite-Serie gab es noch überhaupt nie in der Amtszeit von Peter Zeidler, der beim FCSG in seinem 6. Jahr an der Seitenlinie steht. Folglich muss man bis in den Frühling 2018 zurückblättern, ehe «Grün-Weiss» eine lang anhaltende Durststrecke durchmachen musste und damals zum Saisonende sogar 7-mal de suite unterlag. Gleichwohl resultierte der 5. Tabellenrang.
Sie können fest davon ausgehen, dass ich mir immer Gedanken mache.
Zurück ins Jetzt und Heute: Coach Zeidler wirkte nach dem jüngsten Rückschlag – dem 0:1 in Basel trotz 45-minütiger Überzahl – gegen Ende des SRF-Interviews etwas angefressen. Angesprochen auf die Negativspirale entgegnete er: «Jedes Spiel hat doch mit dem anderen nichts zu tun.»
Der Inhalt stimmt, nicht aber der Ausgang
Bezüglich Handlungsbedarf versicherte der 61-jährige Deutsche dem Fragesteller nur noch: «Sie können fest davon ausgehen, dass ich mir immer Gedanken mache. Aber damit bin ich nicht alleine im Klub. Wir werden so trainieren, dass wir beim nächsten Auftritt wieder ein gutes Spiel machen, und dann wollen wir gewinnen.» Der Tabellen-Vierte nimmt am kommenden Samstag Mass am FC Winterthur.
Vor dieser Nagelprobe hatte Zeidler leidglich eingeräumt, dass ihm das Ergebnis im St. Jakob-Park natürlich nicht zusage. «Aber das haben wir zu schlucken und zu akzeptieren.» Hingegen fand er den Inhalt des Spiels in Ordnung. Der Wille sei da gewesen, und in der ersten Halbzeit sah er ein überlegenes Team. «Wir haben klarste Chancen, treffen zweimal das Aluminium. Da hätte das Tor fallen müssen. Und wenn wir es nicht machen, dürften wir zumindest keines kriegen», analysierte er.
Ein Fingerzeig für Servette und YB als lachender Dritte
Nochmals ein Rückblick: Das 1:4 zu Hause gegen den FC Lugano vor 2 Wochen war also der Ausgangspunkt von St. Gallens Darben. Weil damals in der gleichen Runde am Tag davor Spitzenreiter YB mit 0:1 in Basel verloren hatte, hätten die Ostschweizer bis auf 2 Punkte zum Tabellenführer aufschliessen können. Mittlerweile sind es 12 Zähler Rückstand ...
Wären wir bei einer drohenden Parallele: Ausgerechnet beim Aufsteiger Yverdon (1:2) riss am Sonntag nach 15 Matches Servettes Serie der Ungeschlagenheit – Luzern war am 24. September 2023 beim 2:0 bis dato der letzte Bezwinger der Calvinstädter gewesen. Nun aber erlaubten sich diese ausgerechnet nach einem 3:3 der Young Boys in Lugano wieder mal einen Ausrutscher: Statt den Rückstand an der Spitze auf 4 Punkte zu verkürzen ist er neu sogar auf 7 Zähler angewachsen.
Servette tut gut daran, sich kein Beispiel an St. Gallen zu nehmen ...