- Nach der 25. Runde der Super League zieht Meister YB die Reissleine.
- Der zum Saisonbeginn gekommene Cheftrainer David Wagner wird beim Tabellenzweiten per sofort freigestellt.
- Der bisherige Assistent Matteo Vanetta trägt bis zum Saisonende die Verantwortung fürs Fanionteam.
Nach einer ausführlichen Analyse der Situation hat die sportliche Leitung der Young Boys am Montag auf die unbefriedigend angelaufene Rückrunde reagiert. Die Hauptstädter stellen Cheftrainer David Wagner per sofort frei.
«Wir haben eine Auslegeordnung vorgenommen und sind auch im gemeinsamen Gespräch zum Schluss gekommen, dass die Mannschaft neue Impulse braucht. Nach den letzten Spielen haben wir den Glauben daran verloren, dass uns die Kehrtwende in dieser Konstellation gelingen würde», lässt sich Sportchef Christoph Spycher zitieren. Der Verantwortliche betont, dass die Zusammenarbeit mit Wagner bis zum letzten Tag «sehr offen, professionell und menschlich herausragend» verlaufen sei.
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YB, das zuletzt 4 Mal in Serie den Schweizer Meistertitel erringen konnte, hat nach der 25. Runde bereits 15 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FC Zürich. Der Tabellenzweite verlor ebenso wie das punktgleiche Basel den Titel längst aus den Augen. In der Winterpause hatte der Rückstand auf den Erstplatzierten noch 8 Zähler betragen.
Nach den CL-Sternen im Kriechgang
Der scheidende Coach sagt, dass ihn das bittere Ende bei Gelb-Schwarz traurig mache. «Es ist natürlich nicht das, was ich mir erwünscht habe. Aber ich habe Verständnis für den Entscheid», so der 50-Jährige.
Leider sind die Resultate und Leistungen in der Meisterschaft nicht so ausgefallen, dass wir unsere eigenen Ansprüche erfüllt hätten.
Der Deutsche war erst im letzten Sommer als Nachfolger von Gerardo Seoane, der nach 3 erfolgreichen Jahren zu Leverkusen weitergezogen war, installiert worden. Zu Beginn seiner Amtszeit hatte er die Young Boys in die Champions League geführt. Doch auf nationalem Parkett blieb der Meister – auch wegen grossen Verletzungssorgen – einiges schuldig. Wagner dazu: «Leider sind die Resultate und Leistungen in der Meisterschaft nicht so ausgefallen, dass wir unsere eigenen Ansprüche erfüllt hätten.»
Vanetta steigt intern auf
Bis Ende Saison werden die Berner von Matteo Vanetta, der bislang als Assistent an der Seitenlinie stand, geführt. Der Tessiner war im Jahr 2017 als Trainer für die Defensive zum YB-Nachwuchs gestossen, seit Sommer 2018 gehört er dem Staff der 1. Mannschaft an.
Zuvor hatte der 43-Jährige während vielen Jahren im Nachwuchs des Schweizerischen Fussballverbands gearbeitet, bei Servette und im Team Ticino. Als Aktiver brachte es Vanetta für die Schweizer U21-Nationalmannschaft auf 13 Länderspiele.