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Wie GC in Europa für Furore sorgte
Aus Sport-Clip vom 13.05.2019.
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Ein Gigant steigt ab Die ruhmreiche Geschichte des Grasshopper Clubs

Die Grasshoppers sind Rekordmeister und Rekordcupsieger. Die höchste Schweizer Liga verliert ihren erfolgreichsten Klub.

Mit dem Grasshopper Club Zürich wird der ruhmreichste Fussballklub der Schweiz zweitklassig. GC's erster Abstieg seit genau 70 Jahren trifft eine sportliche Grossmacht mit stolzer Geschichte.

GC: abgestiegen oder nicht?

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Weil die Partie zwischen Luzern und GC beim Stand von 4:0 wegen Fan-Ausschreitungen abgebrochen werden musste und noch nicht über das endgültige Endresultat entschieden wurde, hat GC rein rechnerisch weiterhin Chancen auf den Klassenerhalt. Da allerdings mit einer Forfait-Niederlage der Zürcher gerechnet wird, steht der Abstieg des Rekordmeisters praktisch fest.

GC galt als Nobelklub, als Sinnbild für Erfolg und Geld. Das Vereinslokal war unweit des Paradeplatzes. Schweizer Wirtschaftsführer waren im Verein eingeschrieben. Die Elite ging ein und aus.

Die Erfolge und Rekorde der Grasshoppers

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  • 27 Meistertitel (Rekord)
  • 19 Cupsiege (Rekord)
  • Leader in der ewigen Tabelle der höchsten Schweizer Liga (ca. 600 Punkte vor YB)
  • 1 Uefa-Cup-Halbfinal (1978)
  • 2 Meistercup Viertelfinals (1957, 1979)

Als Sulser Real Madrid aus dem Meistercup schoss

Ende der 1970er-Jahre erlebete GC sein schönstes Kapitel im Europacup. Die Uefa-Cup-Kampagne 1978 endete erst im Halbfinal, gegen den SC Bastia. Gleich in der darauffolgenden Saison traf GC im Meistercup-Achtelfinal auf das grosse Real Madrid. Das Hinspiel im Bernabéu ging mit 1:3 verloren – Claudio Sulser schoss das einzige Tor. Doch im Rückspiel sorgte Sulser mit einer Doublette für das Out des spanischen Meisters, eine Demütigung für Real. Der Hardturm war ein Tollhaus.

Heinz Hermann und die Meister-Triplette

Ein prägender Spieler der Grasshoppers war Heinz Hermann, der in den 80er-Jahren für Erfolge sorgte. 1982 bis 1984 holte man 3 Meistertitel in Folge. Hermann fungierte als brillanter Spielgestalter. Er galt auch als das Hirn der Nationalmannschaft, für die er noch heute Rekordspieler ist.

Hitzfeld und Gross

Von 1988 bis 1991 trainierte Ottmar Hitzfeld die Mannschaft und man gewann 1990 und 1991 den Meistertitel. In der zweiten Saison gab es sogar ein Double zu feiern. Im Rückblick waren die 90er-Jahre die letzte grosse GC-Ära. Hitzfeld verliess den Verein zwar Richtung Dortmund, doch nur 2 Jahre später kam mit Trainer Christian Gross der Erfolg zurück.

In der ersten Saison unter Gross wurde GC Cupsieger und verpasste das Double nur knapp, weil man im letzten Meisterschaftsspiel nicht gewann. Doch in den folgenden Saisons besserte man nach: 1995 und 1996 wurde GC Meister.

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Wie GC die heimische Liga dominierte
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Die letzten Erfolge

GC-Legende Marcel Koller, der seine ganze Spielerkarriere beim Rekordmeister verbracht hatte, trainierte die Mannschaft nur eine Saison lang (2002/03). Daraus fruchtete der bisher letzte Meistertitel für die Grasshoppers. Doch im März 2003 gaben die Financiers Rainer E. Gut und Fritz Gerber, die Besitzer des Klubs, bekannt, dass sie aussteigen. Im Nachhinein war das ein herber Schlag für den Klub.

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Im neuen Jahrtausend holte GC nur noch wenige Titel
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Genau ein Jahrzehnt später wurde GC Cupsieger – der bisher letzte Titel. Ironischerweise war damals Uli Forte Trainer, der Mann, der 2019 den Abstieg des grossen Zürcher Traditionsvereins auch nicht mehr verhindern konnte.

Sendebezug: Radio SRF 1, 11.05.2019, 21:00 Uhr

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