Von YB musste sich der FC Basel in den letzten Jahren mehrfach vorführen lassen. Seit 21 Monaten hat Rotblau gegen Gelbschwarz nicht mehr gewonnen.
Umso ungewohnter die Favoritenrolle, in der sich der FCB vor dem 4. Saisonduell mit dem Noch-Meister befindet. Das Team von Guillermo Abascal hat die letzten drei Spiele gewonnen, YB ist seit Ende Februar sieglos (2 Remis, 2 Niederlagen).
Doch leise Titelhoffnungen?
Mit einem Sieg könnte der FCB den Rückstand auf Leader Zürich auf 10 Punkte verkürzen, womit noch eine ganz leise Hoffnung bestünde, den FCZ im Meisterrennen noch abzufangen, falls dessen Punktverlust im Derby eine Schwächephase einleiten sollte.
Realistischer geht es in der Partie aber um Rang 2 und die Absicherung des Europacup-Platzes. Besonders YB sitzt der FC Lugano im Nacken, der ebenfalls europäische Ambitionen hat.
Es geht auch um die Trainer-Zukunft
Ein Sieg im Prestigeduell würde auch dem jeweils neuen Chef an der Seitenlinie Argumente für eine längerfristige Jobperspektive liefern. Auf Basler Seite hat Abascal deutlich gemacht, dass er auch kommende Saison gerne Cheftrainer wäre. «Ja, auf jeden Fall», antwortete er in der Basler Zeitung auf eine entsprechende Frage.
YBs neuer Mann Matteo Vanetta gibt sich zurückhaltender. Ziel des Nachfolgers von David Wagner ist es, «die YB-Werte wieder auf den Platz zu bringen», sagte er jüngst zu SRF. Gegen den FCB muss er allerdings möglicherweise auf eine ganze Anzahl Spieler verzichten. Neben Rieder und Fassnacht könnten auch Lustenberger, Camara, Ngamaleu und Sulejmani fehlen.
Abascal bleibt trotz des geschwächten Gegners vorsichtig: «Ich erwarte einen sehr hungrigen Gegner, der die letzten Auftritte vergessen machen möchte», wurde der Spanier auf der Klub-Homepage zitiert. YB-Verteidiger Sandro Lauper bescheinigte dem Gegner zwar einen «gefestigten Eindruck», betonte aber: «Der Meisterzug ist abgefahren, deshalb haben wir uns Rang 2 als Ziel gesetzt. Dafür müssen wir alle am selben Strang ziehen.»