Mit einem 2:1 gegen Meister YB und einem furiosen 4:0 gegen Lausanne-Sport ist Aufsteiger Sion perfekt in die Saison gestartet. Trotz einer über weite Strecken sehr souveränen Challenge-League-Spielzeit konnte so ein Auftakt nicht unbedingt erwartet werden – zu unrühmlich waren die vorangegangenen Auftritte in der Super League.
Zahlreiche Trainer- und Spielerwechsel, biedere Leistungen einer vor allem mit Einzelkämpfern bestückten Mannschaft und Nebenschauplätze um den unruhigen Präsidenten Christian Constantin und einzelne Stars wie Mario Balotelli prägten Sions Saisons in den Jahren vor dem Abstieg. Ernüchternde Schlussränge im Tabellenkeller waren stets die Folge.
Der «neue» FC Sion
Und nun erleben wir scheinbar einen «neuen» FC Sion in der Super League. In der Sommerpause blieb es im Wallis erstaunlich ruhig und in den ersten beiden Partien hinterliess das Team von Trainer Didier Tholot einen verschworenen Eindruck – so wie bereits in der Challenge League.
Schon seit einem Jahr, als die Mannschaft nach dem Abstieg ausgemistet und zu einer Einheit geformt wurde, deutet sich der Wandel an. Die einzige Frage ist: Bleibt es auch harmonisch, wenn mal unruhigere Phasen zu überstehen sind?
Schafft Sion Historisches?
Davon scheinen die Sittener momentan ziemlich weit entfernt. Mehr noch: Sie können beim Gastspiel in Luzern am Samstagabend den besten Start eines Aufsteigers seit Einführung der Super League hinlegen. 7 Punkte aus 3 Spielen waren für einen Aufsteiger bislang das höchste der Gefühle. Dieses Kunststück gelang Lausanne-Sport 2020, dem FC Zürich 2017, St. Gallen 2012 – und Sion 2006.
Damals vor 18 Jahren legte Sion mit einem Unentschieden und 3 Siegen los, nach Runde 8 standen gar 6 Siege und nur eine Niederlage zu Buche. Seit dieser Saison 2006/07, die Sion auf Rang 3 mit 60 Punkten abschloss, sind die Walliser der punktemässig beste Aufsteiger überhaupt.
So eine Super-League-Spielzeit, die beste überhaupt in der Geschichte des FC Sion, würden die Sittener natürlich mit Handkuss nehmen. Dafür muss am Samstag aber erstmal der nächste Schritt gemacht werden. Auswärts bei den mit einem Punkt verhalten in die Saison gestarteten Luzernern, so zeigt es die Vergangenheit, ist für Sion immer alles möglich.