Längst ist beim FC Winterthur die Aufstiegseuphorie verflogen. Denn schlechter geht für die Eulachstädter bei deren Rückkehr ins Oberhaus nach 37 Jahren in zwei Fällen nicht mehr:
- Letzten Sonntag fasste das Team von Trainer Bruno Berner erstmals in der Super-League-Meisterschaft 2022/23 die Rote Laterne. Der Titelhalter FC Zürich wurde die Position ganz am Tabellenende dank einem um ein Goal besseren Torverhältnis los.
- Die Marke von minus 13 bei 4 erzielten Toren und 17 erhaltenen Gegentreffern ist denn auch das zentrale Problem der dritten Zürcher Fussball-Kraft. Noch nie in der Super-League-Ära (die doch schon seit 2003/04 andauert) wies eine Mannschaft nach 7 Partien eine so schwache Tordifferenz aus.
Am Tiefpunkt klammert man sich gewöhnlich an jeden Strohhalm. Davon gibt es immerhin noch welche für das angezählte Winterthur. Am Samstag kommt der Tabellensiebte FC Luzern auf die Schützenwiese, auf der man in der laufenden Saison die beiden einzigen Zähler gewonnen und sämtliche der 4 Tore erzielt hat. Es ist dies das erste Pflichtspiel zwischen den beiden Equipen seit Februar 2006, als in der Challenge League die Innerschweizer auswärts zu einem 1:0-Erfolg gekommen waren.
Ausgerechnet Luzern: Auch der FCL steckte schon in dieser Bredouille – mehrfach
Zwecks Muntermacher tun die Eulachstädter aber gut daran, im Archiv nicht ganz so weit zurückzublättern. Lieber rufen sie sich die vergangene Spielzeit in Erinnerung, als der FCL die Rolle Winterthurs innehatte und früh in der Saison selbst kaum einen Fuss vor den anderen brachte. Die inferioren Luzerner hatten zu diesem Zeitpunkt des Championats ebenfalls noch keinen «Dreier» auf dem Konto und fuhren diesen erst in der 11. Runde ein. Es geht also doch noch schlechter ...
Apropos: Winterthur kann sich auch noch dagegen wehren, dereinst zum Team ausgerufen zu werden, das den blamabelsten Einstieg in der höchsten Schweizer Liga hinlegte. So präsentiert sich das «Loser»-Ranking nach 7 absolvierten Runden:
- Lausanne – 2013/14 – 1 Punkt, 3:15 Tore – erst am 10. Spieltag Punktezuwachs auf 4
- FC Luzern – 2008/09 – 1 Punkt, 5:14 Tore – am 8. Spieltag Punktezuwachs auf 2, der erste Saisonsieg folgte sogar erst am 13. Spieltag
- FC Winterthur – 2022/23 – 2 Punkte; 4:17 Tore
Noch mehr Beispiele gefällig von konkurrenzlosen Mannschaften im Oberhaus? Wir sind tief ins Archiv gestiegen (siehe folgendes Video) und vermitteln so dem FC Winterthur: Tapfer bleiben, denn schlimmer geht immer ...