Platz 1 in der Super League erinnert ein bisschen an das Kinderspiel «Bäumchen wechsel dich». In der noch jungen Saison standen schon sechs verschiedene Teams ganz zuoberst, insgesamt siebenmal wechselte nach einer Vollrunde der Leader. So auch an den letzten beiden Spieltagen.
Vor der 10. Runde grüsste Luzern vom Platz an der Sonne und reiste mit breiter Brust zum Spiel gegen die schwächelnden Young Boys. Dennoch schob FCL-Coach Mario Frick die Favoritenrolle den Bernern zu. Und so kam es denn auch: YB siegte mit 2:1 und die Luzerner mussten Platz 1 an den FCZ abtreten.
In der 11. Runde empfingen die Zürcher im Letzigrund das zweitplatzierte Servette zum Topspiel mit der Chance, sich an der Spitze etwas abzusetzen. Doch es kam anders. Die Genfer dominierten die Partie von A bis Z, gewannen verdient 3:1 und schoben sich am FCZ vorbei auf Rang 1.
Servette so gut wie noch nie
Und so versucht es Servette am Donnerstagabend in der 12. Runde an der Tabellenspitze besser zu machen als seine Luzerner und Zürcher Vorgänger. Zwar wurden die Genfer am Mittwochabend vom FCZ zumindest vorübergehend von Rang 1 verdrängt. Doch nach Verlustpunkten sind die Calvinstädter nach wie vor Leader.
Servette ist in Form. Seit dem desaströsen 0:6 am 11. August gegen Basel hat die Mannschaft von Thomas Häberli in der Meisterschaft nicht mehr verloren und aus sechs Spielen 14 Punkte geholt. Mit 23 Zählern nach elf Spieltagen sind die «Grenat» so stark in die Saison gestartet wie noch nie in der Super-League-Ära.
Kutesa und die Tore gegen den FCL
Luzern ist ein gern gesehener Gegner – nicht nur im Stade de Genève. Seit dem Aufstieg in die Super League im Sommer 2019 holten die Genfer nur gegen den FCZ noch mehr Punkte als gegen die Innerschweizer. Auch das Duell zum Saisonauftakt ging an die Häberli-Equipe (2:1).
Für den Servette-Coach, einen gebürtigen Luzerner, wird es ein spezielles Spiel gegen den Verein, den er 2019 während zehn Monaten in der Super League coachte. Auch Dereck Kutesa hat eine Luzerner Vergangenheit. Der Liga-Topskorer lief in der Saison 2017/18 als Basler Leihspieler für den FCL auf. Der Offensivmann wurde jedoch selten eingesetzt und spielte nur einmal von Beginn an.
Bei Servettes 2:1-Erfolg in Luzern am 21. Juli erzielte Kutesa das erste seiner inzwischen acht Ligatore. Nur allzu gerne würde der 26-jährige Schweizer seine Equipe mit weiteren Treffern gegen den FCL an der Tabellenspitze halten.